Symboldarstellung zu CyberCrime
Österreichische Leitbetriebe überlassen in Sachen Cyber Kriminalität Nichts dem Zufall
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Cybercrime: Die größte Bedrohung für Österreichs Unternehmen

Wien, 04. Dezember 2019 – Topmanager haben in der Regel viele gute Gründe ab und zu schlecht zu schlafen. Einer der wichtigsten ist seit mehreren Jahren die Angst, ihr Unternehmen könne Opfer der boomenden Cyberkriminalität werden.

 In einem vom globalen Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC erstellten Ranking der Schlafräuber liegt das Thema jedenfalls mittlerweile stabil vor „Klassikern“ wie steigenden Steuern und Protektionismus oder sonstigen neuen Bedrohungsszenarien wie Terrorismus und Klimawandel. 

 

Wie real diese Gefahr für heimische Unternehmen ist, zeigte sich deutlich bei einer gemeinsamen Fachveranstaltung zum Thema Cybercrime von Leitbetriebe Austria und den Netzwerkpartnern EBCONT und PwC Österreich. Dabei präsentierte auch ein Paradeunternehmen aus der Maschinenbauindustrie, die Österreich-Tochter der deutschen Pilz-Gruppe, seine Erfahrungen und Lehren aus einem nur wenige Wochen zurückliegenden Cyberangriff. „Cyberattacken aller Art auf führende Unternehmen gehören mittlerweile zum Alltag. Die meisten können abgewendet werden, aber trotzdem gelingt es Kriminellen oft genug, massive Schäden anzurichten“, erklärt Leibetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher. „Umfassende Präventionsmaßnahmen sind heute ein Muss und jedenfalls geeignet, um das Risiko deutlich zu senken und vor allem auch den potenziellen Schaden erfolgreicher Angriffe zu limitieren.“ 

 

Warum Cybercrime von Unternehmen gar nicht ernst genug genommen werden kann, verdeutlichte Georg Beham, Partner und Leiter des Geschäftsbereichs Cybersecurity bei PwC Österreich: „Mit Cybercrime werden weltweit jährlich rund 1,5 Billionen Dollar verdient, dagegen ist der globale Drogenhandel ein Micky-Maus-Geschäft. Noch dazu ist das Risiko, geschnappt zu werden, leider sehr niedrig und im Darknet kann jeder mit genug krimineller Energie die Werkzeuge für Cyberattacken kaufen.“ Um gegen professionelle Cyberkriminelle bestehen zu können, müsse man Sicherheitsaspekten möglichst frühzeitig Rechnung tragen. „Die Komplexität und das Innovationstempo neuer digitaler Geschäftsmodelle überholen bestehende Sicherheitskonzepte, weil das Thema Sicherheit selten von Anfang an in die Digitalisierungsstrategie miteinbezogen wird. Zu oft wird der Fokus nur auf die Aufarbeitung nach Eintritt eines Schadensfalls gelegt. Das birgt eine hohe finanzielle Gefahr sowie auch ein Haftungsrisiko."   

 

Oliver Ribarits, Sicherheitsverantwortlicher beim IT-Dienstleister EBCONT, betonte, dass es auch beim Thema Cybersecurity klare Prioritäten geben müsse: „Kein Unternehmen kann mit vertretbarem Aufwand alle seine digitalen Prozesse und alle Daten 100prozentig gegen alle denkbaren Angriffe schützen. Aber jedes Unternehmen kann seine existenziellen Kernbereiche schützen. Bildlich gesprochen: Man kann nicht jeden Ladendiebstahl verhindern, aber man kann dafür sorgen, dass nicht die Kronjuwelen geraubt werden. Aber dafür muss man sich darüber im Klaren sein, was diese Kronjuwelen sind und diese eben in einem besonders dicken Tresor verwahren.“ 

 

Einig waren sich die IT-Experten, dass, unabhängig von aufwendigen Gesamtsicherheitskonzepten, bereits mit sehr einfachen Maßnahmen viel zur IT-Sicherheit von Unternehmen beigetragen werden kann.  Diese lassen sich in sieben Geboten der Cybersicherheit zusammenfassen:

  1. Keine oder nur sicherheitstechnisch überprüfte USB-Sticks verwenden
  2. Keine Verwendung von Firmen-Mailadressen für private Zwecke
  3. Passwortmanagement (Länge der Passwörter, regelmäßiger Wechsel, keine Universalpasswörter für alle Zwecke zulassen, idealerweise Verwendung von „Passwortsafes“)
  4. Sensibilisierung und Schulung aller Mitarbeiter (insbesondere gegen Phishing-Mails)
  5. Webcam-Abdeckungen und bei extern verwendeten Geräten Sichtschutzfolien verwenden
  6. Apps nur aus geprüften App-Stores beziehen
  7. Ausschließlich HTTPS-Verbindungen (gesichert und verschlüsselt) nutzen 

 Auch Monica Rintersbacher betonte die Bedeutung dieser nur vermeintlich einfachen Regeln: „Das ausgeklügeltste Sicherheitssystem hilft nichts, wenn unbedarfte Mitarbeiter ihr Passwort an den Bildschirm kleben. Nachhaltige Sicherheit für Unternehmen ist in Zeiten der Digitalisierung nur dann erreichbar, wenn alle Mitarbeiter verantwortungsvoll handeln. Das auch durchzusetzen, zeichnet zertifizierte Leitbetriebe aus.“     

 

 

Über EBCONT

EBCONT als eines der Top-IT-Unternehmen Österreichs wurde 2001 gegründet und ist bis heute in privater Hand. Mit mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist EBCONT stolz auf stabiles Wachstum und eine ausgezeichnete Ertragslage. Von Bedarfsanalyse und Konzeption bis zu Umsetzung, Qualitätssicherung und Wartung – EBCONT bietet Java Enterprise, MS.net, mobile Apps, Webservices, Big Data, UX/UI und SOA aus einer Hand. Die permanente enge Zusammenarbeit der Spezialistinnen und Spezialisten aus den unterschiedlichen Fachbereichen garantiert maximierte Effizienz bei höchster Qualität. Das EBCONT-Team unterstützt mehr als 120 Kunden weltweit (Audi, Red Bull, ORF, ÖBB, Thieme, Cornelsen und viele andere mehr).      

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Über Leitbetriebe Austria

Leitbetriebe Austria ist die Exzellenzplattform der österreichischen Wirtschaft. Seit knapp 30 Jahren werden vorbildliche Unternehmen auf Basis eines umfassenden Qualifikationsverfahrens als Leitbetriebe zertifiziert. Diese Vorzeigeunternehmen begegnen den drängenden Herausforderungen unserer Zeit mit innovativen Konzepten, konsequenter Orientierung an nachhaltigem Unternehmenserfolg und gesellschaftlicher Verantwortung. Leitbetriebe Austria bietet eine einzigartige Plattform, um proaktiv den Know-how-Austausch aus der Praxis über Branchen- und Bundesländergrenzen hinweg zu intensivieren. Gemeinsam mit den zertifizierten Leitbetrieben setzt Leitbetriebe Austria Meilensteine für die nachhaltige Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich. www.leitbetriebe.at