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Cloudbasierte Systeme unterstützen ein effizientes Gebäudemanagement
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Das Gebäude denkt mit

Vom feinfühligen KI-Roboter in der Fertigung, über Power-Rechner für vernetzte und automatisierte Mobilität bis zu mitdenkenden Häusern: Auf dem IoT-Branchentreffen Bosch ConnectedWorld 2020 am 19. und 20. Februar in Berlin zeigt Bosch, was bereits heute im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) möglich ist und welche Lösungen in Zukunft den Alltag weiter erleichtern werden – unterwegs, zuhause, bei der Arbeit.

Power-Rechner für die Elektronikarchitektur der Zukunft – Vehicle Computer:
Die zunehmende Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung stellt immer höhere Anforderungen an die Elektronikarchitektur im Fahrzeug. Ein Schlüssel für die Autos der Zukunft liegt in neuen leistungsstarken Leitrechnern. Mit den sogenannten Vehicle Computern vergrößert Bosch die Rechenleistung in Fahrzeugen bis Anfang der nächsten Dekade um den Faktor 1 000. Rechner dieser Art realisiert das Unternehmen bereits für das automatisierte Fahren, den Antriebsstrang und die Integration von Infotainment-Systemen und Fahrerassistenz-Funktionen.
 
Unter Strom – Services für die Elektromobilität:
Mit Battery in the Cloud ermöglicht Bosch den Akkus von Elektroautos ein längeres Leben. Smarte Softwarefunktionen analysieren den Zustand der Batterie auf Basis von Echtzeitdaten aus dem Fahrzeug und seinem Umfeld. Stressfaktoren für den Akku wie Schnellladen werden identifiziert. Aus den gewonnenen Informationen werden Maßnahmen gegen die Zellalterung abgeleitet, etwa optimierte und dadurch schonendere Ladevorgänge. Die integrierte Lade- und Navigationslösung Convenience Charging von Bosch ermöglicht eine präzise Reichweitenprognose, Routenplanung entlang von Ladestopps und einfaches Laden und Bezahlen.  
 
E-Mobilität für die Langstrecke – Brennstoffzellen-System:
Die mobile Brennstoffzelle ermöglicht hohe Reichweiten bei kurzen Tankzeiten und – bei Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff – einen emissionsfreien Betrieb der Fahrzeuge. Einen gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen Powercell weiterentwickelten Brennstoffzellen-Stack beabsichtigt Bosch zu industrialisieren. Neben dem Stack, der Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie wandelt, entwickelt Bosch alle wichtigen Komponenten für das Brennstoffzellen-System zur Serienreife.
 
Vernetzte Produkte als Lebensretter – Help Connect:

Wer einen Unfall hat, benötigt schnell Hilfe – egal ob zu Hause, beim Sport, auf dem Fahrrad, im Auto oder auf dem Motorrad. Bosch bietet mit Help Connect einen Schutzengel für alle Fälle. Die Vernetzungslösung übermittelt in einer Notsituation per Smartphone-App lebensrettende Informationen via Bosch Service Center an die Rettungskräfte. Voraussetzung hierfür ist eine automatische Unfallerkennung, etwa über die Sensorik im Smartphone oder die Assistenzsysteme der Fahrzeuge. So wurden zum Beispiel die Beschleunigungssensoren der Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC um einen intelligenten Crash-Algorithmus erweitert. Erkennen die Sensoren einen Unfall, melden sie den Crash an die App. Diese löst unmittelbar die Rettungskette aus. Einmal registriert, lässt sich der Lebensretter immer und überall aktivieren – automatisch über vernetzte Geräte oder per Knopfdruck.  

In Entstehung: Lösungen für die Fabrik der Gegenwart und Zukunft  

Höhere Transparenz und Effizienz in Fertigung und Logistik – Nexeed:
Das Nexeed Industrial Application System für Industrie 4.0 stellt sämtliche Prozessdaten standardisiert in Fertigung und Logistik zur Verfügung und gibt Aufschluss über Optimierungspotenziale. So haben einzelne Bosch-Werke damit bereits Produktivitätssteigerungen von bis zu 25 Prozent erzielt. Mit Nexeed Track and Trace lässt sich darüber hinaus auch die Logistik optimieren: Ladung und Ladungsträger werden überwacht und rückverfolgt, indem Sensoren und Gateways regelmäßig Ort und Status an die Cloud senden. Logistiker und Planer wissen jederzeit, wo sich beispielsweise Gitterboxen und Produktionsmaterial befinden und ob sie pünktlich am Bestimmungsort ankommen.

Das richtige Ersatzteil schnell zur Hand – visuelle Objekterkennung:
Kommt es in der industriellen Fertigung zum Ausfall einer Maschine, droht ein Stillstand. Das richtige Ersatzteil schnell zur Hand zu haben, spart Zeit und Geld. Dabei unterstützt visuelle Objekterkennung: Mit dem Smartphone wird ein Foto eines defekten Teils gemacht, das richtige Ersatzteil wird mithilfe einer App rasch identifiziert. Grundlage dafür ist ein neuronales Netz, das mit einer Vielzahl von Bilddaten trainiert wird. Das von Bosch entwickelte System umfasst alle Schritte von der einfachen Bilderfassung der Ersatzteile, über den Algorithmus für das Training mit den Bilddaten bis zur App.
 
Roboter mit Feingefühl – Forschungsprojekt AMIRA:
Intelligente Industrieroboter werden in der Fabrik der Zukunft essentieller Bestandteil in der Produktion sein. Im Forschungsprojekt AMIRA kommen Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz zum Einsatz. Das Ziel: Robotern auch herausfordernde Produktionsaufgaben beibringen, die viel Geschick und Feinfühligkeit erfordern.

Im Austausch: Lösungen für Gebäude und Infrastruktur

Hocheffiziente und saubere Energieversorgung – stationäre Brennstoffzelle:
Die Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC) ist für Bosch ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit und Flexibilität von Energiesystemen. Die Technologie soll unter anderem in Form kleiner dezentraler Kraftwerke in Städten, Fabriken, Rechenzentren und beim Betreiben von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen. Bosch investierte kürzlich 90 Millionen Euro in den Brennstoffzellen-Experten Ceres Power und erhöhte seine Anteile auf rund 18 Prozent.  
 
Das Gebäude denkt mit – Connected Building Services:
Wie lassen sich Räume im Bürogebäude optimal auslasten? Wann muss ein Gebäudeteil klimatisiert werden? Sind alle angeschlossenen Leuchten funktionsfähig? Antworten auf solche Fragen liefern die sensor- und cloudbasierten Connected Building Services von Bosch. Auf Basis von Daten beispielsweise zur Luftqualität und Anwesenheit von Personen unterstützen sie ein effizientes Gebäudemanagement. Raumklima und Licht können bedarfsgerecht und effizient angepasst werden, der Energieverbrauch sinkt. Auch ist der Wartungsbedarf von Aufzügen mit Echtzeit-Daten zum Zustand des Lifts besser planbar und sogar vorhersehbar. Ungeplante Ausfälle lassen sich vermeiden.

Erweiterte Plattform – Home Connect Plus:
Home Connect, die offene IoT-Plattform rund um die Hausgeräte von Bosch und anderer Hersteller, wächst aus der Küche heraus ins ganze Haus. Mit der neuen Home Connect Plus App lassen sich von Mitte 2020 an auch weitere Bereiche des Smart Home wie Licht- und Rollladensteuerung, Heizung, Entertainment oder Aufgaben im Garten herstellerübergreifend bedienen. Somit wird das Leben zu Hause noch komfortabler und effizienter.
 
Kuchen mit KI – Backofen vereint Sensoren und maschinelles Lernen:
Der Braten kross, der Tortenboden saftig –  für ein perfektes Ergebnis sorgen Backöfen der Serie 8 mithilfe der patentierten Bosch-Sensorik. Dank künstlicher Intelligenz lernen bestimmte Geräte nun auf Basis der durchgeführten Back- und Bratenvorgänge. Je häufiger Haushalte die Backöfen nutzen, desto exakter treffen die Geräte die Vorhersage für das Zubereitungsende des jeweiligen Garguts.