Nikolaus Geyrhalter Film a3bau
Der preisgekrönte Dokumentarfilm "Erde" startet am 17. Mai in den Kinos.
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Dokumentarfilm "Erde"

In seinem preisgekrönten Dokumentarfilm "Erde" (Kinostart 17. Mai) zeigt Nikolaus Geyrhalter, wie sich die Menschheit durch unermüdliche Umwälzungen von immensem Ausmaß die Erde und ihre Rohstoffe untertan macht und erzählt von den unwiederbringlichen Veränderungen, die dieses Tun hinterlässt.

Mehrere Milliarden Tonnen Erde werden durch Menschen jährlich bewegt – mit Baggern, Bohrern oder Dynamit. Nikolaus Geyrhalter beobachtet in Minen und Steinbrüchen, an Großbaustellen und Kohleabbaugebieten die Menschen bei ihrem ständigen Bestreben, sich den Planeten untertan zu machen und sich seine Rohstoffe anzueignen: Eine Bestandsaufnahme der Menschheit als wichtigster Einflussfaktor auf die fundamentalen und unwiderruflichen Veränderungen ihres Heimatplaneten.

Nikolaus Geyrhalter a3bau
Nikolaus Geyrhalter

In sieben Kapiteln führt Nikolaus Geyrhalter an Stätten des Tage-und des Tiefbaus in Europa und Nordamerika, die sonst nur schwer zugänglich sind. Am Brenner wird ein Basistunnel durch den Berg getrieben, um die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt zu ermöglichen. Um die weltweite Nachfrage zu stillen werden in den Marmorsteinbrüchen im italienischen Carrara heute hundert Mal mehr Blöcke abgetragen als noch vor dreißig Jahren. Im ehemaligen Salzbergwerk im deutschen Wolfenbüttel wiederum ist man darum bemüht, größtmögliche Stabilität zu bewahren, damit –bis ein neues Endlager gefunden wird –der dort gelagerte Atommüll keine weiteren Schäden verursachen kann. Der Film zeigt Baustellen und Tagebaugebiete, die durch unermüdliche Umwälzungen von immensem Ausmaß offene Wunden in der Erdkruste zurücklassen: imBraunkohletagebau im ungarischen Gyöngyös inmitten eines prähistorischen Sumpfzedernwaldes, in den Kupferminen am spanischen Rio Tinto, wo seit dem Römischen Reich Metall abgebaut wird, inmitten der Ölsande im kanadischen Alberta auf dem Gebiet einer First Nation oder auf einer Riesenbaustelle im kalifornischen San Fernando Valley, wo Berge geschliffen werden, um leicht zu bebauende Grundstücke für neue Städte zu schaffen.Zwischen der abstrakten Choreographie der maschinellen Abläufe und des akkuraten Ineinandergreifens der einzelnen Arbeitsprozesse kommen die daran beteiligten ArbeiterInnen und TechnikerInnen zu Wort. Sie erzählen vom leidenschaftlichen „Kampf des Menschen gegen die Erde“, der täglichen Faszination, „Berge zu versetzen“ und einem Astronaut gleich Material zu berühren, „das davor noch niemand berührt hat“.Sie sprechen aber auch voll Demut und Respekt und im Bewusstsein der unwiederbringlichen Veränderungen, die ihr Tun hinterlässt –und von den Grenzen, die längst überschritten sind.

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