Justizgebäude Salzburg a3bau
Bestandsanierung nach klimaaktiv Gold Standard
© Lukas Schaller

Justizgebäude Salzburg ist klimaaktives Vorzeigeprojekt

Sowohl die Sanierung des historischen Bestandgebäudes, als auch der neue Zubau zum Justizgebäude in Salzburg erfüllen höchste energetische Standards.

Das Justizgebäude in Salzburg ist ein Vorzeigeprojekt für eine gelungene, klimaschonende Kombination von saniertem Altbestand und Neubau: der denkmalgeschützte historische Teil des Gebäudes wurde nach höchsten energetischen und ökologischen Standards umgebaut und saniert, ein moderner Zubau verbindet die beiden Gebäudetrakte miteinander. Ein neues öffentliches Dachterrassencafé mit Blick auf die Festung Hohensalzburg lädt außerdem zum Besuch des Justizgebäudes ein. Das Projekt wurde vom Wiener Architekturbüro Franz&Sue geplant und unter der Bauherrschaft der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) umgesetzt.

Bestandsanierung nach klimaaktiv Gold Standard

Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude in der Salzburger Innenstadt wurde mit viel Bedacht auf die funktionale Neuordnung umgebaut und saniert. Die über hundert Jahre alte Gebäudestruktur und die Außenfassaden blieben dabei fast gänzlich erhalten. Um die alten Zelltrakte in moderne, einladende Büroflächen umzuwandeln, wurden die Wände versetzt, Oberflächen erneuert, Fenstergitter abgenommen und durch kleine Eingriffe in der Fassade die Belichtungsverhältnisse verbessert.

Zentrale Vorgabe in der Planung und Ausführung des Gebäudes war es außerdem, nur qualitativ hochwertige und ökologisch unbedenkliche Produkte zu verwenden. Die eingebaute Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt in den Verhandlungssälen für eine sehr gute Luftqualität – dies wurde durch Messungen vor Ort bestätigt. Mit 971 von 1.000 möglichen Punkten erreicht das Gebäude den klimaaktiv Gold Standard und entspricht damit auch im internationalen Vergleich höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz sowie anspruchsvollen ökologischen Kriterien.

Lichtdurchfluteter Neubau verbindet historische Gebäudetrakte

Kernstück des Projekts ist der Y-förmige, lichtdurchflutete Neubau, der die Gebäudetrakte am Rudolfsplatz und entlang der Schanzlgasse miteinander verbindet. Im Neubau befinden sich der Eingang samt Sicherheitsschleuse, das Justiz-Servicecenter und Verhandlungssäle. Vom Neubau aus sind alle Gebäudetrakte zentral und barrierefrei zugänglich. Ein Atrium mit Glasdach sorgt für viel Tageslicht und freundliche Atmosphäre im Bereich der Verhandlungssäle. Großzügig angelegte Fensterflächen und Holzverkleidungen bringen zudem viel natürliches Tageslicht ins Innere.

Während der Bauphase wurde durch ein externes Produktmanagement die Einhaltung höchster Qualitätsstandards auf Bauproduktebene sichergestellt. Die eingebaute Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt in den Räumlichkeiten des Neubaus für eine angenehme, frische Raumluft – auch dies wurde durch Messungen zur Raumluftqualität vor Ort bestätigt. Der Neubau entspricht dem klimaaktiv Silber Standard.

klimaaktiv Gebäude erfüllen schon heute zukünftige Anforderungen

Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus ist das europaweit erfolgreichste und gleichzeitig anspruchsvollste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Er ist somit ein idealer Leitfaden, um klimafreundliches, ökologisches und behagliches Wohnen sowie Arbeiten zu garantieren – sei es im Falle eines Neubaus oder einer qualitativ hochwertigen Sanierung. klimaaktiv Gebäude sind so geplant und gebaut, dass sie von Energiepreisentwicklungen weitgehend unabhängig bleiben. Sie erfüllen bereits die ab 2021 geltenden Anforderungen der Direktive 2010/31/EU der Europäische Union, nach der Wohn- und Nichtwohngebäude als Nearly Zero Energy Buildings (NZEB) umgesetzt werden müssen.

Den klimaaktiv Gebäudestandard gibt es für Wohngebäude und verschiedene Dienstleistungsgebäudetypen jeweils für den Bereich Neubau und Sanierung. Alle Kriterienkataloge sind nach einem 1.000- Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können, zudem ermöglicht die Bewertung anhand standardisierter Kriterien Messbarkeit und Transparenz. Die Bewertung der Gebäude nach dem klimaaktiv Kriterienkatalog erfolgt mit Bronze, Silber und Gold in drei Qualitätsstufen.

Beteiligte

Architektur: Franz und Sue ZT GmbH
Bauherrschaft: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Unternehmensbereich Spezialimmobilien
Bauphysik: KPPK Ziviltechniker GmbH
Haustechnik: Zentraplan Planungsges.m.b.H.

Links

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