Sicherheit Messe Essen
Die Österreicher haben in den letzten Jahren kräftig in Sicherheit investiert.
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Geschäft mit der Sicherheit boomt

Die Österreicher haben in den letzten Jahren erfolgreich in Sicherheit investiert. Die Präventionsmaßnahmen, besonders bei der ergänzenden Absicherung durch mechanische Zusatzprodukte, spiegeln sich in der Kriminalstatistik wieder, die einen Rückgang an Einbrüchen aufweist.

Fakt ist, dass fast 33.000 angezeigte Einbruchsdiebstähle in Firmen, Wohnhäusern, Wohnungen und Kellern noch immer viel zu viel sind – vor allem für die jeweiligen Betroffenen. Fakt ist aber auch, dass Österreich sicherheitstechnisch noch immer eine Insel der Seligen ist – mit entsprechendem Nachholbedarf vor allem im gewerblichen Bereich der elektronischen Sicherungsanlagen.

Die Tendenz bei der Neuanschaffung von mechanischer Sicherheitstechnik für Wohnungen und Eigenheime liegt heute eher in der Anschaffung von Komfortprodukten. Die Hauseingangstür soll mit einem vernetzten Produkt ausgestattet sein, das mit der Alarmanlage, dem Garagentor und dem Gartentor verknüpft sein soll. „Die neue Generation an Käufern fordert diese Produkte ein. Es überwiegt heute immer mehr das Denken des Komforts als das Denken der Sicherheit. Aber sind die günstigen Produkte, die mittels Onlineportal über Apple Home oder Google Home App angesteuert werden können, wirklich sicher?“, stellt Herbert Maté, Vorstand der Fachgruppe Mechanik, in den Raum.

Infografik mechanische Sicherheit

Im Neubau überwiegt heute noch immer die mechanische Sicherheitstechnik. Die Absicherung durch Sicherheitstüren WK3 (RC3) oder höher etabliert sich besonders im Wohnungsneubau als Standard, wobei hier vor allem im Geschosswohnbau immer mehr elektronische Zutrittskontrollsysteme Einsatz finden. Bei den Sicherheitstüren gilt: Der österreichische Markt in der Nachrüstung/Revitalisierung wächst nur noch gering. Der Sicherheitsmarkt erzielte in Österreich 2017 1,28 Milliarden Euro Umsatz, wobei den größten Anteil Sicherheitsdienstleistungen (551 Mio Euro) stellen, gefolgt von Elektronik und Mechanik.

Infografik elektronische Sicherungstechnik

Auch 2017 ist der Markt für elektronische Sicherungsanlagen, bestehend aus den Bereichen Brandmeldeanlagen, Einbruchmeldetechnik, Videoüberwachung, Zutrittskontrollanlagen und Evakuierung/Sprachalarm kontinuierlich weitergewachsen (siehe Grafik). Das subjektive Sicherheitsgefühl ist in der Bevölkerung offenbar noch nicht angekommen. Österreich war lange eine Insel der Seligen, daher gibt es in den Bereichen Alarmanlagen, Video- und Zutrittssysteme noch gewaltigen Nachholdbedarf, wie die Branchenzahlen der elektronischen Sicherungsanlagen zeigen: Umsatz 2017: 432 Mio. Euro (+ 5,1 %), wobei der Bereich Zutritt um 4,9 Prozent, das Video-Segment ein Plus von sieben Prozent erzielte.

Die mechanische Absicherung von Türen und Fenstern liegt in Österreich weiterhin auf hohem Sicherheitsniveau. Insgesamt erreichten mechanische Sicherheitsprodukte 2017 ein Plus von fünf Prozent auf 297 Millionen Euro. Auffällig ist, dass die Nachrüstung von Bestandsobjekten mit Sicherheitstechnik im Vergleich zum Vorjahr nur leicht angestiegen ist (+1%), was auf eine beginnende Marktsättigung hinweist. Nichtsdestotrotz ist bei Schließsystemen und Schutzbeschlägen noch großer Nachholbedarf gegeben – etwa eine Million veralteter Messingschlüssel zeugen davon. „Die dafür eingesetzten Profilzylinder sind aus sicherheitstechnischer Sicht allerdings hoffnungslos veraltet“, so Thomas Forstner, Generalsekretär des Verbands der Sicherheitsunternehmen (VSÖ).

Security 2018

Ende September ist die Security Essen der Hotspot der internationalen Sicherheits- und Brandschutzbranche. Der Fokus liegt auf digitaler Sicherheit. Erstmals findet die Leitveranstaltung im modernisierten Gelände der Messe Essen statt. Während der kommenden Veranstaltung gilt daher erstmals eine neue Hallennummerierung, die sich thematisch so aufgliedert:

  • Halle 1: Dienstleistungen
  • Halle 2, 3 und Galeria: Zutritt, Mechatronik, Mechanik und
  • Halle 3: Perimeter-Sicherheit
  • Halle 5 und 7: Video
  • Halle 6 und 7:  Brand, Einbruch und Systeme
  • Halle 8 Cyber Security und Wirtschaftsschutz

Im Public Security Forum in Halle 8 erleben die Besucher digitale Sicherheitstechnologien für den öffentlichen Raum aus den Bereichen Sensorik/IoT, Cyber Security und Überwachung. Verbaut sind Produkte und Lösungen in vier verschiedenen Gebäudeszenarien (Rathaus, Schule, Krankenhaus, Bibliothek), die auch ausführlich getestet werden können. Zielgruppe sind insbesondere kommunale Entscheider und Planer öffentlicher Räume. Vorträge und Diskussionen machen das Public Security Forum komplett.

Im Security Experts Forum in Halle 2 findet während der gesamten Messezeit ein durchlaufendes Programm mit mehr als 90 Präsentationen statt. Dort erhalten Besucher Informationen und Lösungsideen zu allen sechs Themenwelten der Messe. Das Programm startet jeden Morgen mit einer Keynote und schließt abends mit einer Live-Demo ab.

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