"Wir können das noch schaffen"

Um die Klimakrise noch aufzuhalten, müssen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden", meinte Wolfgang Feist, Gründer des Passivhaus-Instituts, im Rahmen einer Online Pressegesprächs.

„Das CO2, das die Temperaturen in den nächsten Jahrzehnten ansteigen lässt, ist schon vor vielen Jahren emittiert worden.“ Wie bei einer Infektion mit dem COVID-19-Virus würden auch in der Klimakrise die Symptome mit Verzögerung auftreten. Während aber bei der Coronakrise „nur“ vier oder fünf Prozent der Bevölkerung ernsthaft betroffen seien, betrifft der Klimawandel jedoch über 60 Prozent der Bevölkerung negativ, so Feist.

Der größte Anteil an Energie werde für Gebäudeheizung und Verkehr verbraucht.

„Die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektrotraktion sowie energieeffiziente Gebäude entscheidender Teil der Lösung für mehr Klimaschutz“

Positiv überrascht habe ihn der European Green Deal der Europäischen Union: Die EU habe offensichtlich verstanden, dass im Klimaschutz und dem Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft auch ein großes wirtschaftliches Potenzial steckt. Das sei eine große Chance für Europa“, so Feist.

Feist entwickelte Ende der 1980er Jahre den Passivhaus-Standard und baute 1991 mit seiner Familie das weltweit erste Passivhaus in Darmstadt. Auf die Frage, ob eine Lüftungsanlage auch in Zeiten von Corona Vorteile bringe, meinte Feist: Ja. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bringe frische, hygienische Luft ins Haus, keine umgewälzte Umluft. Zudem seien für Passivhäuser zertifizierte Anlagen grundsätzlich mit einem hocheffizienten Feinstaubfilter ausgerüstet. „Der hält deutlich mehr Keime zurück als übliche Gesichtsmasken. Passivhäuser sind daher auch gut für die Gesundheit!“, erklärte Feist.

Die 24. Internationale Passivhaustagung findet im September 2020 als Online-Veranstaltung statt: www.passiv.de