Podium
Thomas Zelger, Fachhochschule Technikum Wien, Beate Lubitz-Prohaska, ÖGNB, Cristina Florit, ÖGNB, Peter Hinterkörner, Wien 3420 und Robert Lechner, pulswerk (v.l.n.r.) im Gespräch über innovative Nachhaltigkeitsstandards für Gebäude.
© Alfred Arzt fotoundvideografie.com

Vorzeigeprojekte für nachhaltiges Bauen in der Seestadt prämiert

Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNB) hat am 18. September im Technologiezentrum Seestadt herausragende Projekte für ihre Erfüllung der ÖGNB-Qualitätskriterien und damit besonders nachhaltige Gebäude ausgezeichnet.

Acht der dreizehn ausgezeichneten Gebäude stehen in aspern Seestadt. Präsentiert wurden auch die innovativen Nachhaltigkeitsstandards aspern klimafit 2.0 und der aspern monitor NEU.

Vom Gemeindebau NEU bis zum Gewerbehof - acht der 13 Gebäude stehen in der Seestadt. Die Auszeichnungen unterstreichen einmal mehr den hohen Stellenwert, den der Stadtteil seit Beginn seiner Entwicklung auf ökologische Standards und Energieeffizienz legt. 

Alle von der ÖGNB ausgezeichneten Projekte:

  • Gemeindebau NEU (Seestadt)
  • Gewerbehof Seestadt (Seestadt)
  • Seebogen:aktiv Nord (Seestadt)
  • Seebogen:aktiv Ost (Seestadt)
  • Seebogen:aktiv Süd (Seestadt)
  • Sirius Bauteil A (Seestadt)
  • Sirius Bauteil B2 (Seestadt)
  • Wohnbau H4A (Seestadt)
  • ASC Stützpunkt Gloggnitz (Gloggnitz)
  • ASC Stützpunkt Werndorf (Werndorf)
  • Personenbahnhof Lavanttal (St. Paul im Lavanttal)
  • STYR Zentrale (Mödling)
  • Taborama (Wien - Leopoldstadt)

„Die Baubranche war im Jahr 2019 für 38 Prozent und damit für mehr als ein Drittel der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Das zeigt die große Verantwortung des Bauwesens und macht deutlich, wie essenziell Bauen nach ökologischen und energieeffizienten Standards ist“, so Beate Lubitz-Prohaska, Vorstandsvorsitzende der ÖGNB. „Mit der Neuauflage der ÖGNB-Kriterien werden die Anforderungen an zukunftsfähige Gebäude präzisiert: Im Fokus stehen Klimaschutz, Klimawandelanpassung, Kreislauffähigkeit und die EU-Taxonomie. Es freut uns besonders, dass die Gebäude in der Seestadt diese Standards nicht nur erfüllen, sondern sich der Stadtteil darüber hinaus noch strengere Kriterien setzt.“

Bereits seit dem ersten Bauträgerwettbewerb werden alle Bauvorhaben in der Seestadt mit dem ÖGNB-Bewertungssystem qualitätsgesichert, seit 2020 wurden mit aspern klimafit noch strengere Qualitätskriterien für den Neubau in der Seestadt formuliert.

„Der ganzheitliche Zugang zu nachhaltigem Bauen, der schon immer mit der Qualität des Standortes begann, entspricht dem Selbstverständnis der Seestadt-Entwicklung: Denn energieeffiziente und ressourcenschonende Gebäude alleine schaffen noch keinen nachhaltigen Lebensraum. Es braucht umfassende Konzepte für eine zukunftsfitte Stadtentwicklung, die von Freiraumgestaltung bis hin zu Mobilität reicht“, betont Peter Hinterkörner, Leiter Planung und Qualitätsmanagement bei der Wien 3420.

Innovative Nachhaltigkeitsstandards mit aspern klimafit 2.0

Neben der Auszeichnung nachhaltiger Gebäude wurde im Rahmen der Veranstaltung auch der weiterentwickelte Gebäudestandard aspern klimafit 2.0 vorgestellt. Ziel ist es, Gebäude zu unterstützen, die den Anforderungen eines treibhausgasneutralen Lebens im Jahr 2040 entsprechen und somit einen Beitrag zur Erreichung von maximal 1,5 Grad Erderwärmung zu leisten. „Mit aspern klimafit 2.0 haben wir sieben Qualitätskriterien definiert, die den CO₂-Ausstoß beim Bauen und im Betrieb minimieren. Um ein ganzheitliches Konzept für nachhaltiges Leben zu schaffen, wird dabei auch die graue Energie und die Alltagsmobilität berücksichtigt“, betont Thomas Zelger, Kompetenzfeld Climate-fit Buildings and Districts, Forschungsschwerpunkt Renewable Energy Systems an der Fachhochschule Technikum Wien, der den neuen Gebäudestandard mitentwickelt hat.

Zu aspern klimafit 2.0

aspern monitor NEU: Digitaler Nachhaltigkeits-Check für Bauprojekte

Ebenfalls vorgestellt wurde das Webtool aspern monitor NEU, das im Auftrag der Wien 3420 von pulswerk und der ÖGNB entwickelt wurde. Dank dieser Weiterentwicklung können Planer*innen und Projektentwickler*innen ihre Bauprojekte nun sowohl hinsichtlich der Kriterien der ÖGNB, aspern klimafit, von klimaaktiv und den Anforderungen der EU-Taxonomie einfach überprüfen. Projektwerber*innen in der Seestadt sehen mit nur einmaliger Dateneingabe in Echtzeit, inwieweit welche Kriterien schon erfüllt werden. Die Vorteile neben der verlässlichen Qualitätskontrolle: Sämtliche für eine Konformitätserklärung zur EU-Taxonomie notwendigen Nachweise liegen gesammelt vor, um sie Dritten zur Validierung und Freigabe vorzulegen.

Zum aspern monitor NEU