Auftragsbestandsrekord bei der Strabag SE

Die Strabag SE erwartet nach erneutem Auftragsbestandsrekord eine höhere Leistung für 2018.

Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE hat Freitag, 31.8.2018, Zahlen für das erste Halbjahr 2018 berichtet. Diese waren von einem Rekordauftragsbestand, einer Leistungssteigerung und einem Ergebnis geprägt, das unüblich bereits zur Jahresmitte im positiven Bereich liegt.

Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE: „Mit einem Auftragsbestand von weit über € 18 Mrd. können wir nach dem ersten Halbjahr 2018 einen weiteren Rekord melden, nachdem wir von einem historisches Hoch bei € 16,6 Mrd. Ende des Geschäftsjahrs 2017 berichtet hatten und die Marke von € 17 Mrd. im ersten Quartal 2018 überschritten worden war. Unverändert richten wir unser Augenmerk darauf, diesen dynamisch wachsenden Bestand sorgfältig und verlässlich abzuarbeiten. Der seit einiger Zeit hohe Auftragsbestand wirkt sich nach den ersten sechs Monaten 2018 bereits auf die Leistung aus: Sie liegt um 10 % über jener des Vergleichszeitraums des Vorjahrs. Wir passen daher die Leistungsprognose für das Gesamtjahr an und gehen davon aus, zumindest € 15 Mrd. Leistung zu erbringen. Bisher hatten wir mit einem Anstieg auf ‚etwa € 15 Mrd.‘ gerechnet. Die Erwartung für die EBIT-Marge von mindestens 3 % bleibt aufrecht.“

Leistung und Umsatz

Die STRABAG SE erbrachte im ersten Halbjahr 2018 eine Leistung in Höhe von € 6.875,39 Mio. Diese Aufwärtsbewegung um 10 % ist insbesondere durch den deutschen Hoch- und Ingenieurbau sowie durch die Märkte Österreich und Polen getrieben. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg um 12 %.

Auftragsbestand

Nachdem der Auftragsbestand zum 31.3.2018 erstmals in der Konzerngeschichte die Marke von € 17 Mrd. überschritten hatte, wurde per 30.6.2018 ein neues Rekordhoch von € 18,9 Mrd. erreicht. Dies entspricht einer Zunahme um 15 % gegenüber dem selben Zeitpunkt des Vorjahrs. Ausschlaggebend waren einmal mehr zahlreiche Großaufträge in den größten Märkten des Konzerns, allen voran in Ungarn, Deutschland und Polen. Kennzeichnend im zweiten Quartal 2018 war die Auftragserweiterung beim Tunnelbauprojekt Alto Maipo in Chile mit einem Volumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Ertragslage

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2018 um 33 % auf € 200,38 Mio. Die Abschreibungen zeigten sich um 2 % niedriger, sodass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei € 20,03 Mio. und damit nicht mehr – wie nach dem ersten Halbjahr gewohnt – noch im negativen Bereich zu liegen kam. Auch das zweite Quartal zeigte Zunahmen beim EBITDA (24 %) und beim EBIT (44 %).

Das Zinsergebnis belief sich auf € -7,44 Mio. In den ersten sechs Monaten des Vorjahrs hatte es infolge von negativen internen Wechselkursdifferenzen noch € -28,74 Mio. betragen. Auch beim Ergebnis vor Steuern (EBT) fiel diesmal kein saisonal üblicher Verlust an: Es lag bei € 12,59 Mio. nach € -61,33 Mio. im ersten Halbjahr des Vorjahrs. Die Ertragsteuern bewegten sich damit bei € -9,72 Mio. ins negative Terrain. Es blieb ein Ergebnis nach Steuern von € 2,87 Mio.

Auf die Fremdanteilseigner entfiel ein Ergebnis von € 3,43 Mio. Im Vorjahr hatten sie noch einen Verlust von € -1,15 Mio. getragen. Insgesamt wurde ein Konzernergebnis von € -0,56 Mio. erzielt verglichen mit € -52,79 Mio. in demselben Zeitraum des Vorjahrs. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € -0,01 (6M/2017: € -0,51).

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme reduzierte sich im Vergleich zum 31.12.2017 wieder auf unter € 11 Mrd. und kam bei € 10.792,78 Mio. zu liegen. Prägend war die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die insbesondere durch die aus der Erstanwendung des IFRS 15 erforderliche Umgliederung von Immobilienprojektentwicklungen bedingt war. Saisonal üblich

verringerten sich die liquiden Mittel. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sanken aufgrund der innerhalb eines Jahres vorgesehenen Rückführung einer Anleihe.

Trotz des typischen Winterverlusts blieb die Eigenkapitalquote auf einem hohen Wert von 30 %; zum Jahresende 2017 hatte sie rund 31 % betragen. Die Netto-Cash-Position sank, wie saisonal üblich, von € 1.335,04 Mio. per Jahresende 2017 auf € 711,71 Mio. (30.6.2017: € 95,27 Mio.).

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit verbesserte sich angesichts des höheren Cashflows aus dem Ergebnis und eines mit dem Vorjahr vergleichbaren Working Capital-Aufbaus um 27 % auf € -147,30 Mio. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war u. a. wegen höherer Investitionen in Sachanlagen bei € -276,95 Mio. um 91 % stärker negativ. Die Tilgung einer Anleihe, die Übernahme der Minderheitsanteile an der vormals in Deutschland börsenotierten Tochtergesellschaft STRABAG AG, Deutschland, sowie die Dividendenausschüttung, die im Vorjahr erst im dritten Quartal vollzogen worden war, prägten den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, der nach € -18,83 Mio. im ersten Halbjahr des Vorjahrs nun einen Wert von € -362,85 Mio. aufwies.

Mitarbeiteranzahl

Die Mitarbeiteranzahl nahm um 2 % auf 73.394 Personen zu. Zuwächse waren angesichts der dort höheren Leistung bzw. des Auftragsbestands besonders in der Region Americas sowie in Polen, Österreich und Ungarn zu verzeichnen.

Der vollständige Zwischenbericht finden Sie hier

Mitschnitt der Analysten- und Investoren-Telefonkonferenz (Webcast)

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