Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mi, 04.12.2019
Preisfindung Immobilien a3bau

Viele Österreicher lieben beim Immobilienkauf offensichtlich Preisverhandlungen noch immer nicht wirklich. Aber ihr Anteil wird rasch und massiv kleiner. In Zahlen: 31 % der Befragten wollen, dass „der Immobilienpreis von Anfang an feststeht und nicht mehr verhandelt werden muss.“ Doch dieser Fixpreiswunsch lässt stark nach. 2016 wollten noch 46 % der Befragten unverhandelbare Immobilien-Fixpreise. So ein Detailergebnis der repräsentativen RE/MAX-Studie „Wohnen in allen Facetten“.

Zu einem Volk von enthusiastischen Händlern und wilden Feilschern werden die Österreicher wohl trotzdem nicht: In den weit verbreiteten Sprichwörtern „Wir sind ja hier nicht auf dem Basar“ und „Was wiegt’s, das hat’s“ schwingen tief verwurzelte Werthaltungen mit, die den Wunsch nach einer einfachen und gleichzeitig fairen Preisfindung ausdrücken. Die genaue Fragestellung der RE/MAX-Studie lautete: „Wenn mehrere Interessenten ein und dieselbe Immobilie kaufen wollen, welche Vorgehensweise wäre in puncto Preisfindung ideal?“.

Neues digitales, noch kaum bekanntes Preisfindungsverfahren auf Rang 2
Auf dem zweiten Platz hinter dem Fixpreis folgt der Wunsch nach einer transparenten Online-Preisfindung, „Wenn also jeder Interessent seine Kaufangebote online abgeben kann und alle Interessenten den aktuellen Preis, den andere zu zahlen bereit sind, sehen“ (16 %). Dies ist auch insofern höchst bemerkenswert, weil wohl noch kein einziger der Befragten mit einem derartigen Verfahren in der Immobilien-Praxis Bekanntschaft gemacht hat.
Denn DAVE, das erste digitale Angebotsverfahren für Immobilien, https://www.remax.at/de/immobilien/dave von RE/MAX ist jetzt nicht einmal zwölf Monate am Markt. Zwar wurden bei den bisher über 600 Verfahren mehr als 4.000 Angebote abgegeben und so Objekte zwischen 45.000 und 1,4 Mio. Euro verkauft, aber wohl nicht gerade an einen der 500 Befragten der RE/MAX-Studie.

Wie attraktiv die Online-Preisfindung ist, zeigt auch die Frage nach der zweitbesten Alternative. Fixpreis und Online-Preisfindung liegen mit jeweils 41 % Zustimmung gleichauf voran, wenn man die Werte für die erste und zweite Präferenz der Befragten zusammenzählt.

Alle anderen bisher üblichen Verfahren gefallen nur jedem Zehnten
Andere Preisbildungsmodelle rangieren in der Studie deutlich abgeschlagen. Aussagen wie „wenn der Preis von der Nachfrage abhängt und so lange verhandelt wird, bis nur mehr einer übrigbleibt, der diesen Preis zahlt“, also das bekannte, und bei Makler wie Käufern wenig beliebte konventionelle Lizitieren, kommen auf 10 % Zustimmung. Auch die „zizerlweise Verkaufspreisreduktion“, auch Salamitaktik genannt, ist wenig attraktiv. Nur 10 % votierten dafür, dass „der Preis hoch angesetzt wird und so lange sinkt, bis ein Käufer zuschlägt“.
Die Ungewissheit, möglicherweise zu viel bezahlt zu haben, spricht für viele dagegen, „ihren maximalen Kaufpreis in einem verschlossenen Kuvert abzugeben, das dann ein Notar öffnet.“ Nur 9 % stimmten dafür, ebenso viele wie für die persönliche Konfrontation der Kaufinteressenten bei einer „persönlichen Versteigerung mit Handzeichen“.


So gesehen entspricht das Digitale Angebotsverfahren „DAVE“ – eine Exklusiventwicklung von RE/MAX und AuctionTech – am besten den realisierbaren Wunschvorstellungen der Österreicher bezüglich Preisfindung. Denn einem Fixpreis für ein Objekt mit mehreren Interessenten wird kaum ein vernünftiger Verkäufer zustimmen und wenn doch, so würde es automatisch zu ungerechtfertigten Bevorzugungen/Benachteiligungen unter den Interessenten führen, weil dann immer derjenige zum Zug kommt, der die Information als erster erhalten und geöffnet hat.