Bilanz
© AdobeStock

Corona-Krise: Eigenkapitalquote am Bau gesunken?

Firmen sind in Österreich bei der Finanzierung stark von den Banken abhängig, weil sich die Österreicher - die Europäer generell - weniger oft an Unternehmen beteiligen als beispielsweise in den USA.

Österreich hat keine Kapitalkultur. Unseren Unternehmen fehlt es an Eigenkapital, sie sind zu stark auf Fremdkapital von Banken angewiesen. Gerade in Zeiten der Krise ist das eine Schwäche, heißt es in dem Bericht "Den Eigenkapitalismus stärken" von Agenda Austria.

Agenda Austria veröffentlichte kürzlich die Eigenkapitalquoten verschiedener Branchen, wo der Bau bei 25 % zum Liegen kommt:

Eigenkapitalquote Agenda Austria

Mit einem schwach ausgeprägten Kapitalmarkt ist Österreich nicht alleine in Europa. Die Börse spielt beispielsweise in den USA als Finanzierungsinstrument für Unternehmen eine viel wichtigere Rolle als in Europa, wo viel stärker auf Bankenfinanzierung gesetzt wird. Eine vergleichsweise ausgeprägte Börsenkultur herrscht in Europa in den nordischen Ländern, hingegen ist der Kapitalmarkt in Deutschland oder auch Österreich eher unterentwickelt. 

Eigenkapitalausstattung nach Bundesländern

In einem Branchenreport Bau zu Beginn des heurigen Jahres hat CRIF Österreich ebenfalls die Eigenkapitalausstattung der Bauunternehmen erhoben und kommt zum Schluss, dass Österreichs Bauunternehmen über eine eher "dicke" Eigenkapitaldecke verfügt. Im Rahmen der Erhebung hat CRIF die bis Ende 2019 eingereichten Bilanzen der Jahre 2018 und 2017 verglichen. Das Ergebnis: Die österreichischen Bauunternehmen verfügen insgesamt über eine positive Eigenkapitalausstattung. Unternehmen in Tirol belegen mit einer Eigenkapitalquote von 43 % im Jahr 2018 den ersten Platz im Bundesländerranking.

Mehr zum Bundesländer-Ranking lesen