Dynamische Europäische Immobilienmärkte
„Trotz der anhaltenden makroökonomischen und politischen Unsicherheiten in vielen Teilen der Welt bietet 2019 für Immobilieninvestoren und -nutzer einige interessante Möglichkeiten. Von Technologie und Innovation bis hin zu alternativen Investments und Rechenzentren. Auch wenn einige Sektoren im Vergleich zum Vorjahr eine verhaltene Entwicklung verzeichnen dürften und damit die Besorgnis über eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik in Teilen Europas widerspiegeln, bleibt das Gesamtbild relativ positiv. Wir gehen davon aus, dass die europäische Wirtschaft 2019 weiterhin mit einer überdurchschnittlichen Dynamik wachsen wird“, sagt Neil Blake, Global Head of Forecasting and Analytics bei CBRE.
Auch für 2020 erwartet CBRE ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum in Europa, obwohl die jüngsten Indikatoren auf eine leichte Verlangsamung der Marktdynamik hindeuten. Spanien, Irland und die mitteleuropäischen Länder dürften das größte Wirtschaftswachstum verzeichnen, aber auch in Frankreich könnte sich das Wachstum aufgrund der Wirtschaftsreformen beschleunigen. Das Wachstum im Vereinigten Königreich dürfte hingegen eher unterdurchschnittlich ausfallen, bietet jedoch ein besseres Potenzial, sobald die derzeitige Unsicherheit über den Brexit vorbei ist.
Die Volumina auf dem Investmentmarkt könnten zwar aufgrund der Beendigung der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, der Vorsicht vor geopolitischen Risiken und des Mangels an verfügbaren Beständen in einigen Ländern moderat sinken. Insgesamt wird der Markt allerdings seine positive Entwicklung fortsetzen.
Einige Immobilien-Assetklassen dürften Investoren und Mietern eine besonders gute Entwicklung und neue Möglichkeiten bieten. So wird der Sektor Industrie und Logistik vom Wirtschaftswachstum und der weiteren Expansion des E-Commerce getrieben. Bei Wohnimmobilien wird in den meisten wichtigen Märkten ebenfalls ein robustes Wachstum der Mieten und Kapitalwerte erwartet, insbesondere in Deutschland und den Niederlanden.
Auch die europäischen Rechenzentren werden ihr starkes Wachstum fortsetzen, angetrieben durch einen erwarteten Zustrom neuer Mieter aus Asien und einer verstärkten Nachfrage aus den USA. CBRE geht außerdem davon aus, dass alternative Assetklassen, wie studentisches Wohnen oder Gesundheitsimmobilien an Bedeutung gewinnen werden, da sie verstärkt in den Fokus vieler Investoren rücken.
Ein positives Wachstum des Vermietungsniveaus prognostiziert CBRE auch für die Büromärkte. In den europäischen Großstädten, darunter Paris, Berlin, Stockholm und London, wird jedoch eine Verlangsamung des Wachstums bei den Bürobeschäftigtenzahlen erwartet. Der Einzelhandel passt sich weiterhin an tiefgreifende Veränderungen im Verbraucherverhalten und eine vorsichtigere Investorenstimmung an. Dabei sind vor allem Objekte, die entweder einen Erlebnis- oder Nahversorgungskomponente bieten, besser in der Lage, diesen Veränderungen zu begegnen.