Hermann Czech wird für sein Lebenswerk gewürdigt
Herrmann Czech wird für sein Lebenswerk gewürdigt.
© Gabriele Kaiser & Walter Pamminger

Hermann Czech erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2024

Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird auf Empfehlung des Österreichischen Kunstsenats vergeben.

„Hermann Czech wird völlig zurecht als einer der einflussreichsten Architekten und Architekturtheoretiker des Landes gewürdigt und ist damit ein mehr als verdienter Träger des Großen Österreichischen Staatspreises“, sagt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Sein Werk besticht durch subtile Zurückhaltung und hat doch vor allem in der Bundeshauptstadt bleibende Spuren hinterlassen. Als Lehrer, Denker und Ausstellungsgestalter hat Hermann Czech ganze Generationen von österreichischen Architektinnen und Architekten maßgeblich mitgeprägt. Ich folge der diesjährigen Empfehlung des Kunstsenats daher mit großer Freude und gratuliere Hermann Czech zur höchsten künstlerischen Auszeichnung der Republik.“

Nachfolge von Adolf Loos

Der Kunstsenat begründete seine Wahl wie folgt: „Czech steht mit seinen Arbeiten in mittelbarer Nachfolge von Adolf Loos. In vergleichbarer Weise gelingt ihm die subtile Verbindung von historisch Vorhandenem mit dem, was zeitgemäß gebraucht wird. Früher als sein Umfeld fand er den Ton, den die Erneuerung der europäischen Metropolen anzuschlagen hat. Exemplarisch führt er in seinen Projekten vor, dass nicht die Form der vordergründige Träger einer Idee ist, sondern alle räumlichen Komponenten in einer gemeinsamen atmosphärischen Qualität aufzugehen haben. Seine sorgfältige Genauigkeit im Einbeziehen aller feststellbaren Einflüsse ist mit großem zeitlichen Aufwand verbunden, schafft es aber, Tendenzen und Richtungen zu durchtauchen und eine aktuelle Frische zu bewahren.“

Würdigung des Lebenswerkes

Der Große Österreichische Staatspreis wird jährlich in einer nicht näher festgelegten Rotation auf den Gebieten Architektur, Musik, Bildende Kunst oder Literatur vergeben. Mit dem Preis wird entweder ein hervorragendes Lebenswerk gewürdigt oder es werden jüngere Künstlerinnen und Künstler nominiert, deren bisheriges Werk außergewöhnlich ist, durchgehend das Potenzial zu Spitzenleistungen erkennen lässt und internationale Beachtung erfährt. Das Betreten von Neuland, das Experiment, der Mut zur Innovation und die Entschlossenheit, diesen Weg konsequent zu verfolgen, zeichnen die Trägerinnen und Träger des Großen Österreichischen Staatspreises aus.

Hermann Czech wird neben seiner Auszeichnung mit dem Großen Österreichischen Staatspreis auch in den Kunstsenat aufgenommen. Das Gremium setzt sich aus bis zu 21 Trägerinnen und Trägern des Großen Österreichischen Staatspreises zusammen, die diese Tätigkeit ehrenamtlich und auf Lebenszeit ausüben. Das Präsidium des Kunstsenats wurde für die Jahre 2024 bis 2027 ebenfalls neu gewählt. Präsident bleibt Josef Winkler, Vizepräsident bzw. Vizepräsidentin sind Heinz Karl Gruber und Renate Bertelmann.