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Eröffnung des tz2, dem neuen Gebäudeteil desTechnologiezentrums der Wirtschaftsagentur Wien
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ASCR weitet Forschung aus

Mit der Eröffnung des tz2, dem neuen Gebäudeteil des Technologiezentrums der Wirtschaftsagentur Wien, wird die hochmoderne Forschungsumgebung um eine Gewerbeimmobilie erweitert.

2013 gemeinsam von Siemens Österreich, Wien Energie, Wiener Netze, Wirtschaftsagentur Wien und der Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 AG ins Leben gerufen, forscht ASCR mit Echtdaten aus dem Stadtentwicklungsgebiet aspern Seestadt an Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum. Das neue Technologiezentrum der Wirtschaftsagentur Wien stellt eine Erweiterung der bestehenden Forschungsumgebung dar. „Zu einem umfassenden intelligenten Stromnetz, einem Wohngebäude, einem Studierendenheim sowie einem Bildungscampus kommt nun mit dem tz2 ein Gewerbegebäude hinzu“, erklärt ASCR Geschäftsführer Robert Grüneis. „Wir erhoffen uns spannende neue Erkenntnisse sowie Antworten auf unsere Forschungsfragen.“

Digitaler Gebäudezwilling spart bis zu 30 Prozent

Schon in der Planungs- und Errichtungsphase wurde hierzu ein digitaler Gebäudezwilling mittels „Building Information Modeling“ (BIM) erstellt, wodurch nachhaltige Bauprozesse und vor allem kosteneffizientere Nutzung erreicht werden. „Etwa dann, wenn eine notwendige Wartung oder

Nachrüstung des Gebäudes in Sachen Energie bereits vor dem Bedarf antizipiert und durchgeführt werden kann. Der Betrieb wird so zu keinem Zeitpunkt gestört“, so Grüneis. Der von Siemens weiterentwickelte und vorgetriebene digitale Planungs- und Ausführungsprozess gilt als

richtungsweisende Technologie in der modernen Baubranche. „Wir erwarten uns, dass mit BIM die Gesamtkosten eines Gebäudezyklus um rund ein Drittel gesenkt werden können. Dies gilt es nun in der Praxis zu erforschen“, so ASCR Geschäftsführer Georg Pammer.

Energiebringende Fassade

Das Energiekonzept des tz2, maßgeblich aufbauend auf Know-how und Ressourcen der Wien Energie, wurde gemeinsam mit den Planern der Wirtschaftsagentur Wien erarbeitet und umgesetzt. Als Herzstücke können die thermische Grundwassernutzung sowie eine komplexe

Photovoltaikanlage, die auch in die Fassade integrierte vertikale Module umfasst und deren erzeugte Energie den Mietern zugeteilt wird, genannt werden. „Der Einsatz von dezentralen erneuerbaren Energien ist einer der wichtigsten Bausteine für die nachhaltige Stromversorgung von morgen. Und hier in unserer Forschungsumgebung wird sie schon heute erprobt“, so Grüneis abschließend.



Über die ASCR

Die Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research Gmbh & Co KG (ASCR) wurde von Siemens AG Österreich (44,1%), Wien Energie GmbH (29,95 %), Wiener Netze GmbH (20%) und der Stadt Wien (Wirtschaftsagentur Wien 4,66%; Wien 3420 Holding GmbH, 1,29%) ins Leben gerufen. Grundlegendes Ziel der ASCR ist es, Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum zu entwickeln und unser Energiesystem

effizienter und klimafreundlicher zu machen. Diese konkrete Anwendungsforschung soll der Stadt Wien und deren BewohnerInnen zu Gute kommen. Ein Kooperationsmodell in dieser Größenordnung ist bis dato einmalig. Über 100 Personen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen sind an diesem Forschungsvorhaben direkt beteiligt. 2019 startete die zweite Projektphase „ASCR 2023“. Dabei stehen gesamt

17 „Use Cases“ Zentrum der Forschungstätigkeit. Das Spektrum reicht dabei von der weiteren intelligenten Vernetzung von Gebäuden, Netzen und Märkten, über neue Ansätze der Gebäudeheizung und -kühlung bis zur möglichen Nutzung von E-Autos als künftige Energiespeicher.