Karte von Österreich mit STromnetz
Ein starkes Stromnetz ist die Grundlage einer sicheren Stromversorgung
© APG

Erneuerbare Energien

Der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen ist eine der Top-Prioritäten für Europa. Allerdings müssen Verständnis und Akzeptanz für die dafür notwendigen Voraussetzungen und Abhängigkeiten verbessert werden, um die Energiewende auf Schiene zu bringen und die Sicherheit des Energiesystems weiterhin zu gewährleisten.

Austrian Power Grid (APG), Österreichs unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber, lud zu einer Podiumsdiskussion über die Fundamente der Energiewende und die Zukunft der Energieversorgung, in Anlehnung an das diesjährige Generalthema des Europäischen Forum Alpbach – "Fundamentals". Wichtige Eckpunkte der Energiezukunft sind der Aus- und Umbau der notwendigen Infrastruktur und die Akzeptanz dieser Maßnahmen in der Gesellschaft. Ohne den Ausbau der Elektrizitätsinfrastruktur sind die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele zum Scheitern verurteilt.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist entscheidend, aber schwierig zu erreichen. Warum? Die meisten Menschen sind sich bewusst, dass z.B. der Ausbau von Windkraftwerken, Speicheranlagen und Netzkapazitäten entscheidend für die Energiewende sind. Doch wenn es um die Umsetzung spezifischer Projekte geht, gibt es lokal oft Widerstand, der die Arbeit an wichtigen Projekten verzögert oder ihre Umsetzung gänzlich verhindert. Diese Haltung könnte folgendermaßen beschrieben werden: „Energiewende? Ja natürlich! Aber nicht vor meiner Tür.”

TeilnehmerInnen diskutierten Lösungsansätze

Internationale Experten aus verschiedenen Fachbereichen sprachen über dieses konfliktbehaftete Thema, die Gründe für den offensichtlichen Mangel an Akzeptanz sowie mögliche Lösungsansätze. Dabei wurde deutlich, dass vor allem zwei Dinge entscheidend für eine bessere Akzeptanz von jeglicher für die Energiesysteme der Zukunft notwendigen Infrastruktur sind:

1) Aktive Information über die Abhängigkeiten innerhalb und die Anforderungen an das zukünftige Energiesysteme sowie eine transparente Planung von Infrastrukturprojekten und eine möglichst frühe Einbindung der direkt bzw. indirekt betroffenen Bürger. Die entscheidenden Akteure aus Energiewirtschaft, Politik auf nationaler und internationaler Ebene und auch NGOs oder Wissenschaftler müssen sich aktiv engagieren. Alle Stakeholder sind gefordert, sich folgende Frage zu stellen: Was kann ich für die Energiewende tun und was ist meine Verantwortung in diesem Prozess?

2) Entsprechende Rahmenbedingungen auf nationaler und EU-Ebene, die

  • die Energiewende beschleunigen;
  • eine echte Einbindung der Bürger in den Planungsprozess ermöglichen, wobei die Anliegen von Minderheiten berücksichtigt werden, ohne dabei das Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren; und
  • innovative Instrumente zur Verfügung stellen, mit denen es betroffenen Gemeinden und Bürgern möglich ist, auch an den sich ergebenden wirtschaftlichen Chancen teilzuhaben.