Hotel am Stephansplatz
Die dekorative Spachteltechnik verleiht dem Gebäude Eleganz
© Synthesa

Hotel am Stephansplatz

Der Wiener Stephansplatz ist das emotionale Zentrum Österreichs. Hier steht Österreichs berühmtester Dom, der Steffl und Auge in Auge mit dem gotischen Prachtdom das Hotel Stephansplatz. Jetzt bekam das Boutique-Hotel eine umfassende Sanierung mit einer dekorativen Spachtelfassade.

Das Gebäude wurde 1956 errichtet, nachdem das Vorgängerhaus beim großen Brand am Stephansplatz im April 1945 vernichtet worden war. Der Wiederaufbau erfolgte – nach städtebaulichem Wettbewerb 1946 – in modernisierter und weiter verdichteter Form. Der Neubau entsprach den ästhetischen Vorstellungen der Nachkriegszeit.

Die Stadtluft der vergangenen Jahrzehnte hatte an den Mauern genagt, die Außenhaut war unansehnlich geworden. Der schnörkellose Nachkriegsbau mit 53 Zimmern und angeschlossenem Cafe Giacomo Aragall sollte nun innen wie außen ein zeitgemäßes Facelift erhalten. „Die alte Fassade hatte einen verschmutzten Putz in einem verblichenen Beige“, erzählt DI Martin Lindtner vom Wiener Architekturbüro A.C.C. Ziviltechniker GmbH., das die örtliche Bauaufsicht bei diesem Projekt hatte. Für die Planer vom Büro archiguards ZT. GmbH. bestand nun die Kunst darin, die bestehende grau-weiß marmorierte Naturstein-Fassade in den ersten zwei Etagen und im Eingangsbereich mit einer zeitgemäßen Gestaltung der restlichen Wandteile in Einklang zu bringen.

Unaufdringliche Eleganz

„Wir wollten die Marmor-Optik auf die darüber liegende Fassade übertragen und gleichzeitig neue Akzente setzen“, sagt DI Lindtner. Dazu kam eine Spachteltechnik zum Einsatz, die durch den changierenden Charakter sehr gut harmoniert. Die Dekor-Spachtel mit dem Namen Accento (Hersteller Synthesa Perg) verleiht dem Bau nun einen frischen Charakter und unaufdringliche Eleganz.

„Wir wussten, dass diese Technik nicht jeder beherrscht und dass die Ausführung einiges an handwerklichem Können und Wissen voraussetzt“, erläutert Lindtner. Deshalb kommen für die Arbeiten nur Firmen zum Einsatz, die die Technik beherrschen. Im Synthesa Ausbildungszentrum in Perg („Synthesa Arena“) werden diese und andere dekorativen Techniken vermittelt. Als Projektberaterin stand Daniela Seidenader von Synthesa (Niederlasssung Wien) den Architekten/Ausführenden hilfreich zur Seite.

Zweifärbige Dekorspachtel

Vor der Aufbringung der Dekor-Spachtel kam eine Renovierspachtel (Histolith von Synthesa) für Putzausbesserungen und ein Capatect Putzgrund zum Einsatz. Die erste Dekorspachtel-Schicht, abgetönt in den Farbnuancen Curcuma und Altweiss, wurde mit einem rostfreien Metallhobel strukturiert aufgetragen. Das Finish bildet den Auftrag einer farblosen Accento Effektspachtel. Sie verleiht der Oberfläche den letzten Schliff und die plastische Tiefe.

Das Ergebnis zeitigt einen delikaten und eleganten Auftritt, der dem Ansehen des berühmten Platzes gerecht wird. Besonders effektreich: die Lettern mit dem Namen des Hotels. Durch den Abstand zur Mauer entsteht eine interessante Schatten-Wirkung.

Bautafel:

  • Bauherr: Hotel am Stephansplatz Betriebs GmbH., 1010 Wien
  • Architekten:
    - archiguards ZT. GmbH, 1070 Wien, Lerchenfelder Straße 73/15
    - A.C.C Ziviltechniker GmbH., 1120 Wien, Roesnergasse 1
  • Hauptauftragnehmer: Ingenieure Hans & Franz Huber Bauges.m.b.H. 1060 Wien
  • Ausführende: LAGUZ-Bau, Wien
  • Beratung: Daniela Seidenader, Synthesa Niederlassung Wien