Lafnitztalbrücke Klappbrücke
© Foto Langhans

Letzte Klappe bei Lafnitztalbrücke

Schneller, kostengünstiger und umweltschonender ist die von der TU Wien entwickelte Brückenbautechnik, die die Asfinag als Weltneuheit bei der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße einsetzt.

Zwei Brücken werden in diesem „Klappverfahren“ errichtet, eine über den Lahnbach, die zweite über die Lafnitz. Am Mittwoch, den 1. Juli, fand der letzte von insgesamt acht Klappvorgängen – pro Brücke sind vier erforderlich – statt. So wie auch bei den vorangegangen verlief die Absenkung der mehr als 180 Tonnen schweren Betonträger für diese insgesamt 117 Meter lange Lafnitzbrücke erfolgreich. Nach knapp vier Stunden waren beide an einem Pfeiler befestigten Träger ausgeklappt.

Lafnitztalbrücke

Bis Jahresende werden nun die Fahrbahnplatten hergestellt. Dieser Teil der S 7 – also die beiden Brücken inklusive des Mitteldammes - soll bis Herbst 2021 fertiggestellt sein.

Das Regenschirm-Prinzip

Die Technik – entwickelt von TU-Professor Johann Kollegger – funktioniert ähnlich wie ein Regenschirm. An beiden Seiten eines Betonpfeilers werden senkrecht Träger montiert, die dann ausgeklappt werden. Die beiden Träger sind oben, direkt über dem Pfeiler, durch ein Gelenk miteinander verbunden. Mit hydraulischen Anlagen wird dieses Gelenk dann langsam abgesenkt, dabei klappen sich die Träger auf beiden Seiten aus. Erst wenn sie die endgültige Position erreicht haben, werden sie mit Beton ausgegossen.

Lafnitztalbrücke

Bei dieser Methode muss man kein Gerüst errichten. Das verkürzt die Bauzeit und vermeidet vor allem auch eine größere Eingriffe in die Natur. „Gerade im Gebiet von Lafnitz und Lahnbach war es uns aber wichtig, so schonend wie nur möglich vorgehen zu können“, sagt ASFINAG-Projektleiter Bernhard Streit.