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Einleitung einer Volksbefragung zum Stadionstandort Pichlinger See

Rettet den Pichlinger See

Eine Investorengruppe will mit Unterstützung der Landesregierung 200.000 m² wertvolles Grünland aus dem Naherholungsgebiet Pichlinger See und aus dem regionalen Grünzug „herausschneiden“, um das LASK-Stadion zu errichten.

Seit mittlerweile einem Jahr geistert ein gigantisches Bauvorhaben durch die Medien: Eine Investorengruppe will mit Unterstützung der Landesregierung 200.000m² wertvolles Grünland aus dem Naherholungsgebiet Pichlinger See und aus dem regionalen Grünzug „herausschneiden“. Geplant ist ein privates Stadion für den LASK, der dort etwa 16 Bundesliga-Fußballspiele pro Jahr, aber auch andere Events wie etwa Konzerte austragen will. Es ist ein Mammut-Projekt: 20.000 Sitzplätze, 3.500 Parkplätze, Trainingsplätze und Nebengebäude, an die 50 Millionen Euro Baukosten. Mittlerweile wurde bereits verkündet, dass für das Stadion sogar eine eigene Autobahn-Abfahrt gebaut werden soll. Zusätzliche Kosten, die die öffentliche Hand tragen müsste: um die 20-30 Millionen Euro. Mit dem größten Linzer Naherholungsgebiet am und rund um den Pichlinger See wäre es dann vorbei.

Heute können alle Menschen das Naherholungsgebiet nutzen, ein Fußballstadion wäre nur für eine bestimmte Gruppe attraktiv. Aktuell sind das vorwiegend jene 5.500 Fußballfans, die derzeit die Heimspiele des LASK im Schnitt besuchen. Viele von ihnen kommen nicht aus Linz, sondern aus anderen oberösterreichischen Bezirken oder sind Fans der Gastmannschaften. „Wir wollen, dass die Linzerinnen und Linzer darüber entscheiden, was mit ihrem größten Naherholungsgebiet, einem „Juwel“ ihrer Stadt passiert“, sagen die InitiatorInnen von „Rettet den Pichlinger See!“.

ALLE LinzerInnen sind betroffen, ALLE LinzerInnen sollen entscheiden!

Aber es ist noch nicht zu spät: Mit 6.100 Unterschriften kann eine Volksbefragung erzwungen werden. Dort können dann ALLE Linzerinnen und Linzer über die Zukunft des Pichlinger Sees entscheiden. Die Bürgerinitiative “Rettet den Pichlinger See!“ hat sich zum Ziel gesetzt, das bereits seit Jahrzehnten bestehenden Naherholungsgebiet für nachfolgende Generationen zu bewahren: „Der Raubbau am Linzer Grünland muss ein Ende haben!“ 

Das Ziel

Es gilt, so schnell wie möglich diese 6.100 Unterschriften (4% der Wahlberechtigten) von wahlberechtigten Menschen mit Hauptwohnsitz in Linz zu sammeln, um eine Volksbefragung zu erzwingen. Dabei geht es dezidiert NICHT gegen den LASK oder den grundsätzlichen Bau eines Stadions, sondern FÜR den Erhalt des bestehenden Naherholungsgebiets Pichlinger See in seiner derzeitigen Ausbildung und in der vom Gemeinderat und dem Land OÖ festgeschriebenen und beschlossenen Rechtsform.

Der Zeitplan

Geplant ist, die nötigen Unterschriften baldmöglichst, idealerweise bis zum Sommer zu sammeln, um die Volksbefragung im Herbst 2019 abhalten zu können. Rechtlich gesehen wäre sogar ein Jahr Zeit, um die nötigen Unterschriften zusammenzubekommen. Das Credo von „Rettet den Pichlinger See!“ lautet aber: Je schneller, desto besser. Das ist auch der LASK GmbH gegenüber nur fair, um die Standortsuche neu und vor allem professioneller zu starten.

Die Frage im Original-Wortlaut

Der Wortlaut zur Sammlung der Unterschriften, aber auch für die etwaige anschließende Volksbefragung wurde klar und zielgerichtet formuliert: „Soll die Stadt Linz den Pichlinger See und den umliegenden Grüngürtel weiterhin als unbebautes Naherholungsgebiet schützen und die Umwidmung für ein Stadion ablehnen?“ Elementar ist dabei die Feststellung, dass das gesamte betroffene Areal seit den 1950er-Jahren als größtes Linzer Naherholungsgebiet genutzt wird, seit 20 Jahren offizieller und fixer Bestandteil des Linzer Grünzugs ist und seit 2013 zusätzlich im Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) explizit als „Schützenswertes Naherholungsgebiet“ definiert und verankert ist. Mittlerweile zwei Generationen an PolitikerInnen und betroffenen Menschen haben sich dabei ganz offensichtlich etwas gedacht, den Pichlinger See und sein unbebautes Umland für die Nachwelt zu bewahren.

Wo und wie werden die Unterschriften gesammelt?

10.000 Folder mit Unterschriftenlisten werden in den kommenden Tagen und Wochen ausgehändigt und verteilt. Zusätzlich kann die Unterschriftenliste jederzeit kostenlos von der Homepage www.rettet-den-pichlingersee.at heruntergeladen werden. Auch der beigefügte Info-Folder ist als Download verfügbar.

Unterschreiben kann, darf und soll wer den Hauptwohnsitz in Linz hat, eine österreichische oder andere EU-Staatsbürgerschaft besitzt und am Tag der Unterschrift 16 Jahre alt ist. „Wir werden in Fußgängerzonen, bei Veranstaltungen, in Parks, Grünanlagen und natürlich auch an den Linzer Badeseen unterwegs sein, bis die erforderlichen Unterschriften gesammelt sind“, sagt Wilhelm Schützenberger, Kardiologe aus Pichling und eines der Mitglieder des 17-köpfigen Komitees der Bürgerinitiative „Rettet den Pichlinger See!“.

Wohin mit den ausgefüllten Unterschriftenlisten?
Jede Liste kann mittels Kuvert und dem Vermerk „Postgebühr bezahlt Empfänger“ kostenlos an folgende Adresse gesandt werden: Rechtsanwalt Dr. Aldo Frischenschlager, Landstraße 15, 4020 Linz. Die Listen können natürlich auch direkt in der Kanzlei abgegeben werden. „Auch Listen mit weniger als zehn Unterschriften sind selbstverständlich willkommen“, so Dr. Frischenschlager.

Das Komitee

Die Menschen, die die Initiative „Rettet den Pichlinger See“ unterstützen, kommen aus allen Bereichen des Lebens, der Wirtschaft, der Öffentlichkeit und der Politik. Das engere Komitee besteht aus 17 Köpfen und reicht vom SPÖ-Gemeinderat über einen ortsansässigen Landwirt, einen Kardiologen, einem Rechtsanwalt, einer grünen Stadträtin, dem Linz-Marathon-Organisator bis hin zu vielen weiteren VertreterInnen aus der Zivilgesellschaft. Alle habe sie eines gemeinsam: Sie treten FÜR den Erhalt des bestehenden Naherholungsgebiets Pichlinger See ein.