Tafelspitz & Co reloaded im Gasthaus Figlmüller
Unter Touristen wie Einheimischen gilt Figlmüller als erste Anlaufstelle für Wiener Küche, die sich der Tradition verpflichtet fühlt, dabei aber mit der Zeit geht. Das Erscheinungsbild des Lokals spiegelt dieses Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation, zwischen Altem und Neuem, wider. Dank des Zusammenschlusses zweier Hausnummern bietet das Lokal nun auf 450 m² Platz für 250 Gäste. Neugeschaffene Durchbrüche verbinden den neuen und den ursprünglichen Teil des Gasthauses. Schräg gestellte Flanken der Öffnungen lenken die Blicke und wirken wie Bilder an der Wand, die sich auf den jeweils angrenzenden Raum öffnen.
Zeitgemäße Atmosphäre
Klassische Wiener Wirtshaus-Materialen wie Holz und Fliesen kamen zum Einsatz und wurden im Zuge der Umgestaltung neuinterpretiert und stimmig mit modernen Elementen gepaart. Das Ergebnis ist eine vertraute und zugleich erfrischend zeitgemäße Atmosphäre:
„Ziel war es, das seit mehr als 100 Jahren bewährte Figlmüller-Konzept im Kern zu erhalten, es aber einem modernen Rahmen einzubetten“, erklärt BWM-Architekt Erich Bernard
So wurde etwa die Lambris, jene für Wiener Wirtshäuser typische Wandvertäfelung, als traditionelles Element beibehalten. Ihre Profilierung wurde allerdings neu entworfen und sorgt in abgewandelter Form für ein frisches Aussehen.
Des Weiteren wurden Spezialleuchten entwickelt, deren Gestell aus Messing und Stoffschirmen mit gebeiztem Wiener Geflecht bestehen. Im Bereich der alten Ausschank wurde der Steinboden mit rotem Adneter Marmor ergänzt und die neue Ausschank dagegen mit warmen Kirschholz verkleidet. In den neuen Räumen wurden geölter Fischgrät-Parkett ausgelegt und mit dunkelgrünem Triestiner Aurisina-Marmor Akzente gesetzt.
Mobiliar aufgemöbelt
Die Fliese, ein weiteres typisches Element der Wiener Wirtshäuser, kam gleich mehrfach zum Einsatz. Dunkelgrüne Fliesen bekleiden die Hinterwand und die Decke im Bereich der neuen Ausschank sowie die Durchgänge, dessen Bodenschwellen in dunkelgrünem „Verde Assoluto-Naturstein“ gestaltet wurden. Bei der Bestuhlung entschied man sich für gebrauchte, urige Wirtshausstühle, die frisch gebeizt und lackiert wurden.