Wandel Richtung Kreislaufwirtschaft
Die Wirtschaft steht nie still, sie ist permanent im Wandel und passt sich laufend neuen Anforderungen an – speziell auch in wirtschaftlich fordernden Zeiten. Daher lud Austrian Standards gemeinsam mit dem Circular Economy Forum am Dienstag, 24. September 2024 führende Expertinnen und Experten zum Expert Talk 2024 „Circular Economy. Wie die Kreislaufwirtschaft rund läuft“. Die Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft stellt aktuell einen der zentralen wirtschaftlichen Umbrüche unserer Zeit dar. Standards spielen hierbei eine wesentliche Stütze, da sie den Übergang beschleunigen und dafür geordnete Bahnen schaffen.
© APA/Fotograf Krisztian Juhasz
Gastgeberin Valerie Höllinger, CEO und Managing Director von Austrian Standards, begrüßte das Publikum bestehend aus Entscheidungsträger:innen, Projektleiter:innen und Standardisierungsverantwortlichen aus Wirtschaft, Forschung, Bildung, Bundes-, Landes- und Gemeindepolitik sowie zahlreiche weitere Interessent:innen. Unter Bezugnahme auf die bestehende Ressourcenknappheit und die global spürbaren Folgen des Klimawandels rief sie zu einem Umdenken in Richtung Wiederverwertung und aktivem Handeln der Wirtschaft auf, wie es bereits im Circular Economy Action Plan der EU-Kommission aus 2020 verankert ist.
Standards als Wegbereiter für Kreislaufwirtschaft
Standards seien dabei ein wirkungsvoller Wegbereiter für die Kreislaufwirtschaft, da sie diese praktisch anwendbar machen. Auch harmonisieren sie Terminologien und legen einheitliche Anforderungen für kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen fest, so Valerie Höllinger.
Abschließend appellierte Valerie Höllinger gemeinsam mit dem Moderator des Expert Talks, Harald Friedl, Vorstandsmitglied des Circular Economy Forum Austria: „Lassen Sie uns gemeinsam eine Zukunft gestalten, in der Unternehmen florieren, und gleichzeitig die Grenzen unseres Planeten respektieren, um Werte zu schaffen, die für künftige Generationen Bestand haben.“
Harald Friedl, der heuer auch die UN-Klimakonferenz in Baku als Berater unterstützt, eröffnete in der Folge den Diskurs mit einer Keynote zu internationalen Best Practices. Der diesjährige Circular Economy Expert Talk 2024 bot damit vielfältige Einblicke in wirkungsvolle Herangehensweisen und State-of-the-Art Zugänge in der nationalen und internationalen Kreislaufwirtschaft.
Austrian Standards sieht den aktiven Diskurs über die Potenziale der Kreislaufwirtschaft als wesentlichen Impuls, um wirkungsvolle Schlüsselkonzepte vorzustellen und deren Umsetzbarkeit für Österreich zu ermöglichen. Standards sind dabei ein wertvolles und international bestens verankertes Instrument, um komplexe Prozesse zu vereinfachen, voranzutreiben sowie Innovationen umzusetzen.
Kernaussagen der Veranstaltung
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft dient nicht nur dem Erreichen der gesetzten Klima- und Umweltschutzziele, sondern schafft auch neue wirtschaftliche Perspektiven durch innovative Ansätze und Geschäftsmodelle. Standards fungieren als Schlüsselfunktion auf dem Weg zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft und unterstützen den Transformationsprozess. Es sei zwingend notwendig, dass Standards die dynamischen Prinzipien der Circular Economy berücksichtigen und Aspekte der Wiederverwendung, Reparatur und Recycling nachhaltig integrieren, so eine Kernaussage des Expert Talks. Auch seien Qualitätsstandards im Umgang mit Materialien und Sekundärrohstoffen unverzichtbar, um einen effizienten und verantwortungsvollen Produkt- sowie Materiallebenszyklus gewährleisten zu können.
Expertinnen und Experten zu Fragen der Kreislaufwirtschaft
Weitere Speaker:innen waren Andreas Tschulik, Abteilungsleiter Betrieblicher Umweltschutz, BMK, Karin Fuhrmann, Partnerin, TPA Österreich, Axel Dick, Prokurist Leitung Business Development Umwelt und Energie, ESG, Quality Austria, Raphael Schranz, Circular Economy Specialist, Circular Economy Consulting, Alena Rabitz, Committee Manager, Austrian Standards, Christine Bertl, Circular Bioeconomy Scientist & Project Manager, alchemia-nova, Michaela Theurl, Senior Expert - Life Cycle Assessment (LCA) & Environmental Footprinting (EF), Umweltbundesamt GmbH, Gregor Gluttig, Member of the Board, Circular Economy Forum Austria, Anna Hagen, Architektin, nonconform zt gmbh, Gert Breitfuss, Senior Researcher Data Driven Business, Know-Center GmbH, Verena Halmschlager, Senior Projektmanagerin, Verein Industrie 4.0 – die Plattform für intelligente Produktion, Gerald Schneikart, Senior Researcher, FHWien der WKW, Tristan Tallafuss, Geschäftsführung, BRV – Österreichischer Baustoff-Recycling Verband und Sabrina Seebacher, Teamleitung Nachhaltiges Bauen Abfallmanagement & Umwelt, PORR Umwelttechnik GmbH.
In einer Diskussionsrunde zum Thema Wiederverwendungsgesellschaft argumentierten: Kilian Kaminski, Founder von refurbed, Thomas Glanzer, Leitung Business Development & Nachhaltigkeit, ALUKÖNIGSTAHL GmbH, Dr. Julia Schmitt, Stellvertretende Institutsleiterin, Institute for Integrated Quality Design (IQD), Johannes-Kepler-Universität Linz, und Rainer Pamminger, Senior Researcher, TU Wien.
Über Austrian Standards
Austrian Standards ist die österreichische Organisation für Standardisierung & Innovation und Teil eines internationalen Netzwerks in 167 Ländern. Wesentliches Ziel: dabei zu unterstützen, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, mehr Innovationen zu ermöglichen und die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit der österreichischen und europäischen Wirtschaft zu steigern. Entwickelt werden Standards von Fachleuten aus der Praxis in europäischer & internationaler Kooperation. Allein in Österreich sind dies mehr als 4.700 Expertinnen und Experten aus rund 2.800 unterschiedlichen Organisationen, Disziplinen und Branchen (Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und NGOs). Austrian Standards vernetzt diese Expertinnen und Experten und bietet durch die Mitgliedschaft bei internationalen Standardisierungs-Organisationen wie ISO, CEN und ETSI Zugang zu einem weltweiten Netzwerk. Mit digitalen Lösungen bietet Austrian Standards auch einen einfachen Zugang zu Standards aus aller Welt. Fachbücher, Kongresse und Seminare unterstützen die praktische Anwendung; Zertifizierungen bestätigen die Übereinstimmung mit Standards. Austrian Standards hat rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wurde mit equalitA, dem Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung, ausgezeichnet.
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