Bauarbeiter a3bau
Vor allem die Bauinvestitionen wurden kräftig ausgeweitet.
© shutterstock

WIFO-Konjunkturbericht

Die moderate konjunkturelle Entwicklung setzte sich weiter fort. Die Konsum- und Investitionsnachfrage verlief stark. Vor allem die Bauinvestitionen wurden kräftig ausgeweitet. Die exportgetragene Industriekonjunktur schwächte sich hingegen seit der Jahresmitte 2018 ab.

Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2019 um 0,4% gegenüber der Vorperiode (Trend-Konjunktur-Komponente). Das unbereinigte BIP lag um 1,4% über dem Niveau des Vorjahres. Wie bereits in der Schnellschätzung von Ende April ausgewiesen, verlief die konjunkturelle Dy­namik im I. Quartal moderat, wobei die aktuelle Rechnung eine leichte Aufwärtsrevision ge­genüber der Schnellschätzung ergibt (+0,1 Prozentpunkt im Vorquartalsvergleich, +0,3 Prozent­punkte im Vorjahresvergleich).

Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg ebenfalls um 0,4% (+0,1 Prozentpunkt gegenüber Schnellschätzung).Damit war das Wachstum im I. Quartal in Österreich ähnlich hoch, wie dies Eurostat Mitte Mai für den Euro-Raum (0,4%) sowie für die EU 28 (0,5%) veröffentlicht hat. Die Binnennachfrage erwies sich im I. Quartal erneut als stabile Wachstumsstütze der heimi­schen Wirtschaft. Sowohl die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) als auch die öffentlichen Konsumausgaben expandierten um 0,4%.

Auch die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen im I. Quartal 2019 mit 0,8% robust. Während zwar die Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen seit der zweiten Jahreshälfte 2018 nachließ (I. Quartal 2019 +0,6%, nach durchschnittlich 1,2% im 1. Halbjahr 2018), expandierten die Bauinvestitionen anhaltend kräftig (I. Quartal 2019 +0,8%, nach durch­schnittlich 0,9% im 1. Halbjahr 2018). Bei den Fahrzeuginvestitionen war eine rückläufige Ent­wicklung zu beobachten. Die Nachfrage nach Maschinen und Elektrogeräten verlief hingegen im I. Quartal 2019 gut.

Vor dem Hintergrund der robusten internationalen Entwicklung stieg die heimische Exportnach­frage um 0,6%. Die Warenexporte expandierten mit 0,4% etwas stärker als noch in der Schnell­schätzung von Ende April angenommen. Insgesamt bestätigte sich hier jedoch das Bild der seit Mitte 2018 abnehmenden Dynamik. Die Importnachfrage stieg im I. Quartal 2019 um 0,4%, jene der Waren um 0,6%.

Auch in der Industrie nahm die konjunkturelle Dynamik zuletzt weiterhin ab. In der Sachgüterer­zeugung stagnierte die Wertschöpfung (nach +0,1% im IV. Quartal 2018). Der Boom in der Bau­wirtschaft setzte sich hingegen fort (+0,6% nach +0,7% im IV. Quartal 2018). Die Dienstleistungs­bereiche unterstützen das Wirtschaftswachstum ebenfalls. Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,1%, in der Beherbergung und Gastronomie um 1,2%. Im Bereich der freiberuflichen, wis­senschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurde sie um 0,5% ausgeweitet.

Mehr Informationen