Erster August ist der Welt-Erschöpfungstag
Der "Earth Overshoot Day" wird vom Global Footprint Network berechnet, der internationalen Nachhaltigkeitsorganisation mit Sitz in Genf, die den Ökologischen Fußabdruck entwickelte. Würden alle Menschen so leben wie die Österreicherinnen und Österreicher, wären die Ressourcen bereits am 7.4. aufgebraucht gewesen. Es würde fast vier Erden brauchen, um den Bedarf zu decken. Damit liegt die Alpenrepublik knapp hinter USA und Australien, mit fünf benötigten Erden die führenden Ressourcenverbraucher. Nicht nur Umweltschutzorganisationen fordern klare Maßnahmen.
Österreich muss nachbessern
In der 2022 beschlossenen Kreislaufwirtschaftsstrategie haben Klimaschatzministerium, Landwirtschaftsministerium, Finanzministerium und Ministerium für Arbeit und Wirtschaft ein Ziel von 7 Tonnen Materialfußabdruck pro Person und Jahr für 2050 festgelegt. Von diesem Ziel ist Österreich noch weit entfernt. Der österreichische Ressourcenverbrauch betrug 2018 167 Millionen Tonnen (Mt) pro Jahr oder 19 Tonnen pro Kopf und Jahr. Der konsumbasierte Materialfußabdruck lag im Jahr 2017 sogar bei 33 Tonnen pro Kopf und Jahr.
„Die kommenden fünf Monate leben wir auf Pump, mit Ressourcen, die kommenden Generationen dann fehlen werden“, so Hannah Keller, Global 2000 Pressesprecherin für Ressourcen und Lieferketten. „Dass dieses Überstrapazieren des Planeten auf Dauer nicht nachhaltig ist, ist klar. Trotzdem fehlen immer noch wichtige politische Rahmenbedingungen um den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Richtlinien wie das EU-Lieferkettengesetz, die hier Abhilfe schaffen könnten, stoßen auf starken Widerstand. Die Bundesregierung setzt derzeit Ziele, aber nicht ausreichend Maßnahmen, um diese auch zu erreichen.“
Der WWF fordert unter anderem die Reduktion des viel zu hohen Energieverbrauchs, einen Bodenschutz-Vertrag zum Erhalt wertvoller Ökosysteme sowie die konsequente Wiederherstellung zerstörter Natur. “Die Natur ist unsere wichtigste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise und das weltweite Artensterben. Wenn wir sie weiter ausbeuten wie bisher, sägen wir am eigenen Ast”, sagt Joschka Brangs, Biodiversitätssprecher des WWF Österreich. Das EU-Renaturierungsgesetz ist nur EIN Versuch, der Ausbeutung der Erde Einhalt zu gebieten. Die Diskussionen darum halten jedoch an.
„Mit einem raschen Ausbau der erneuerbaren Energien könnten wir unsere Treibhausgasemissionen entscheidend senken“, erklärt Josef Plank, Obmann der IG Windkraft. Mit Österreichs Windstromproduktion werden jährlich 4,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart.
Beispielsweise das Potenzial für die Windkraft in Österreich ist enorm groß. Bis 2030 könnte die Windkraft 25 TWh Strom pro Jahr erzeugen und damit nicht nur 13 Mio. Tonnen CO2 einsparen, sondern auch maßgeblich zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes, zu einer sicheren und verlässlichen Energieversorgung sowie zu dauerhaft leistbaren Strompreisen beitragen. Auf nur 2% der österreichischen Landesfläche könnten mit Windkraft langfristig 83 TWh Strom produziert werden – das ist mehr Strom als wir derzeit verbrauchen. 99% dieser Fläche bleibt dabei land- und forstwirtschaftlich nutzbar. „Um dieses Potenzial auch heben zu können, brauchen wir dringend passende Rahmenbedingungen. Wichtig ist ein Beschluss des ElWG noch in dieser Regierungsperiode. In den Bundesländern braucht es das klare Bekenntnis der Landespolitik zum Ausbau der Windkraft, die Bereitstellung von Flächen und die Ermöglichung effizienter Genehmigungsverfahren“, so Plank.
Website https://overshoot.footprintnetwork.org/
Neue Landingpage in Kooperation von willhaben und Global 2000 zum „Earth Overshoot day“