Fertigteilhaus mit Plan und Modell
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Fertigteilbranche verzeichnet Wachstum

Im Jahr 2024 erhöhten sich in Österreich die Verkaufsabschlüsse bei Fertigteilhäusern substanziell. Die Fertighausquote stieg um fast 10 Prozentpunkte, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com.

Der Markt für Fertigteilhäuser katapultierte sich im vergangenen Jahr aus der Krise. Laut aktuellem Branchenradar Fertigteilhäuser in Österreich erhöhte sich die Anzahl der Verkaufsabschlüsse von Ein- und Zweifamilienhäusern um 16,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 2.088 Häuser. Die Herstellererlöse stiegen im Vergleichszeitraum um 17,0 Prozent auf rund 664 Millionen Euro.

Entscheidung für kostengünstige Bauweise

Die Ausweitung der Nachfrage erfolgte im Vorjahr ausschließlich zu Lasten des Baumeisterhauses. Infolgedessen kletterte die Fertighausquote (Anteil der Fertigteilhäuser an den Gesamtbewilligungen von Ein- und Zweifamilienhäusern) im Jahresabstand von 14,8 auf 24,0 Prozent. „Als Schwungrad erwiesen sich die in den letzten Jahren massiv gestiegenen Baupreise, weshalb sich private Bauherren vermehrt für ein – im Vergleich zum handwerklichen Massivbau – günstigeres Fertigteilhaus entschieden“, sagt Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von BRANCHENRADAR Marktanalyse.

In den letzten vier Jahren hat sich der Durchschnittspreis eines schlüsselfertigen Fertigteilhauses um rund 30 Prozent erhöht. Ein vom Baumeister errichtetes Eigenheim war bezugsfertig zuletzt aber um gut 40 Prozent teurer. Im Durchschnitt kostete im Jahr 2024 ein schlüsselfertiges Fertigteilhaus inkl. Mehrwertsteuer rund 400.000 Euro, ein Baumeisterhaus war selten unter einer halben Million Euro zu bekommen.

Tabelle Entwicklung der Fertigteilhäuser

„Die Fertighausbranche drängt mit Vehemenz in die höherpreisigen Eigenheimsegmente und substituiert damit den angestammten Markt der Baumeisterhäuser. Das Bauhandwerk wird sich überlegen müssen, wie es diesem Verdrängungswettbewerb begegnet“, so Kreutzer.