Architektur Franz&Sue
Architekturcluster im Sonnwendviertel
© Franz&Sue

Haus der Architektur

Alle reden darüber, dass kooperative Modelle in Zukunft unsere Arbeitswelt bestimmen werden. Das Architekturbüro Franz&Sue errichtet mit Partnern im Wiener Sonnwendviertel ein gemeinsames Bürohaus samt Architekturcluster und co-working space.

Ein einzigartiges Projekt entsteht derzeit im Sonnwendviertel beim Wiener Hauptbahnhof. Das Architekturbüro Franz&Sue errichtet mit Partnern aus der Architekturbranche in Form einer gewerblichen Baugruppe ein eigenes Bürohaus und einen Architekturcluster. Partner sind die Wiener Architekturbüros Plov und Solid sowie die branchennahen Unternehmen a-null Bausoftware und Hoyer Brandschutz. Im Parterre ziehen als Miete die Baukulturvermittler „architektur in progress“ und die Architekturstiftung Österreich gemeinsam in einen Co-working space.

Baubeginn war im August 2017. Anfang 2019 werden alle gemeinsam in das sechsstöckige Haus mit einem Veranstaltungsraum und einer öffentlich zugänglichen Kantine im Erdgeschoss, die von Barbara Chira, Köchin und Geschäftsführerin von Mittagstisch, gemeinsam mit der kaffeefabrik betrieben wird, einziehen. 

Gründerzeithaus 2.0

„Je komplexer die Anforderung ist, umso simpler muss die Lösung sein“, ein Satz, den man bei Franz&Sue gerne und oft wiederholt. Das Bürogebäude mit seinen vielseitigen Nutzeranforderungen ist in der Konstruktion und räumlichen Struktur unkompliziert und flexibel. Bei vielen Aspekten des Projekts haben Franz&Sue die historischen Gründerzeithäuser Wiens inspiriert – am stärksten bei den 3,20 Meter hohen Räumen, die für Büroneubauten ungewöhnlich sind. Man verzichtet zwar auf ein zusätzliches Geschoss, erhält im Gegenzug aber die Qualität und das Flair eines Wiener Altbaus. 

Beim Bau der Fassade werden annähernd 3,3  × 3,6 Meter große Betonfertigteile verwendet, die wie ein Puzzle präzise zusammengesetzt wurden. Das Besondere: die Innen- und Außenseiten haben vorgefertigte, sandgestrahlte Sichtbetonoberflächen, dazwischen ist die Wärmedämmung bereits eingelegt. Durch diese Bauweise kommt man mit minimaler Haustechnik aus — der Beton wirkt gleichzeitig aktiv als Speichermasse, die Kühlung und Minimallüftung erfolgt über die STB-Decken. Es gibt keine Zwischendecken. Nach den Stahlbetonarbeiten ist das Haus somit schon fast fertig, nur noch die Fenster und der Boden kommen hinzu.