Corona-Krise: Porr fährt Baustellen auf fast 100 Prozent hoch
Bei der Porr-Bilanzpressekonferenz im Live-Stream berichteten CEO Karl-Heinz Strauss und CFO Andreas Sauer über die Ergebnisse 2019 und die aktuelle Situation, die sich aufgrund der Covid-19-Pandemie ergibt.
Die aktuellen Porr-Zahlen hier nachlesen
Porr-Chef Strauss ging natürlich auch auf die aktuelle Corona-Krise und die Auswirkungen auf die Bauwirtschaft ein:
Zum aktuellen Baustellenbetrieb
Derzeit sind die Porr-Baustellen bereits wieder zu mehr als 90 Prozent in Betrieb und sollen im Laufe dieser Woche auf nahezu 100 Prozent hochgefahren werden. Möglich sei dies, weil auch die ausländischen Arbeitskräfte wieder auf den Baustellen arbeiten könnten.
Damit sind so gut wie keine Effizienzstörungen zu vermelden. Selbstverständlich sind die Hygienevorschriften einzuhalten. Was von Covid-19 bleiben wird, ist das Tragen der Visiere als Schutzmaßnahme.
Zur Unterstützung der Bauindustrie nach Corona
Strauss rechnet mit einer Insolvenzwelle vor allem bei KMUs. Die Porr selbst sei sehr gut für die Krise aufgestellt - etwa durch den hohen Digitalisierungsgrad. Dennoch sei es wichtig, die Investitionen seitens der öffentlichen Hand beizubehalten bzw. auszubauen, denn jeder investierte Euro in die Bauwirtschaft löse 2-3 Euro Investitionen in die nachgelagerte Wirtschaft (in der Region) aus.
Viele Länder haben signalisiert, dass sie in den Ausbau der Verkehrswege - Schiene, Straße und Wasser - investieren wollen. Darauf könne die Bauwirtschaft ebenso aufbauen wie auf Investitionen der Großindustrie.
Appell an die Politik
Viele Tourismusbetriebe werden voraussichtlich das Jahr aufgrund des Ausbleibens von ausländischen Gästen dafür nützen, ihren Betrieb auszubauen.
In diesem Sinn richtete Strauss einen Appell an die Politik, die derzeit geltenden Bausperren in touristischen Gebieten während der Sommersaison aufzugeben.
Zur Dividendenpolitik
Die Porr wird keine Dividendenzahlung in diesem Jahr tätigen. Man habe sich zunächst in Richtung 40 Cent gemäß dem reduzierten Ergebnis 2019 bewegt, sagte Strauss. Aufgrund der unsicheren Marktlage, dem Gehaltseinbußen der Mitarbeiter durch Kurzarbeit, dem signalisierten Dividendenverzicht der Großaktionäre und dem Gehaltsverzicht bei Führungskräften habe man sich entschlossen auch auf diese Auszahlung der Dividende zu verzichten. "Es sollen alle Stakeholder einen Beitrag leisten", so Strauss.