Coronati a3bau
Die Preisträger mit Laudator Christoph Leitl und Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel
© Wolfgang Jannach

Coronati-Auszeichnungen vergeben

Im Rahmen des sechsten Grand Prix Coronati wurden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft für ihre besonderen Verdienste um die heimische Bauwirtschaft ausgezeichnet.

Der Coronati – der große Fairness-Preis des österreichischen Baugewerbes – wurde am 20. Mai 2019 im Rahmen einer feierlichen Gala in Pörtschach vergeben. Während bei früheren Preisverleihungen die Coronati-Auszeichnungen auf besondere Bau- und Planungsleistungen von Baubetrieben ausgerichtet waren, lag in diesem Jahr der Fokus auf besonderen Verdiensten herausragender Persönlichkeiten um die heimische Bauwirtschaft. Benannt ist der Preis nach den „quartuor coronati“, den vier Schutzpatronen der historischen Bauhütten und Steinmetze. Die Preise wurden in den folgenden Kategorien verliehen:

Forschung und Digitalisierung: Bmstr. Johann Jastrinsky

Bmstr. Ing. Johann Jastrinsky war federführend beim Aufbau der Forschungs- und Innovationsstelle an der BAUAkademie Salzburg beteiligt. Damit wurde eine Einrichtung geschaffen, welche die für den Bau relevanten Forschungsthemen zusammenfasst, Forschungsprojekte initiiert, Abläufe koordiniert und die neuesten Forschungsergebnisse der Lehre zielgruppengerecht vermittelt. Sein Hauptaugenmerk legte Johann Jastrinsky u.a. darauf, zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen für die Baubranche zu identifizieren und den Markt dahingehend zu sensibilisieren. Die von ihm initiierten Forschungs-Aktivitäten des Baugewerbes wurden u.a. für den Staatspreis für Umwelt- und Energie-Technologie nominiert und haben 2018 den Energy-Globe-Gesamtsieg für sich verbucht.

Faire Ausschreibungen: DI Wolfgang Gleissner

Als Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) steht DI Wolfgang Gleissner einem der größten öffentlichen Auftraggeber der heimischen Baubranche vor. Er gilt als „Brückenbauer“ zwischen Auftraggeber- und Auftragnehmerseite, der sich konsequent für mehr Fairness bei der Ausschreibung von Bauprojekten einsetzt. Die österreichweit standardisierten Ausschreibungsgrundlagen der BIG sorgen für Sicherheit und Transparenz im Vergabeprozess. Wolfgang Gleissner zeichnet zudem dafür verantwortlich, dass die BIG einen Katalog mit praxisgerechten Zuschlagskriterien entwickelt hat, mit denen Bieter solide kalkulieren können.

Fairer Wettbewerb: Dr. Manfred Haimbuchner

Als Landeshauptmann-Stellvertreter von Oberösterreich sowie zuständiges Regierungsmitglied u.a. für die Bereiche Wohnbau und Baurecht gilt Manfred Haimbuchner als langjähriger wichtiger Partner des Baugewerbes. Mit der Installation eines Wirtschaftlichkeitsbeirats sowie der Erstellung eines Katalogs rund um die Standard-Ausstattung gemeinnütziger Bauprojekte hat er klare und transparente Vorgaben sowohl für Bauträger als auch Baufirmen geschaffen. Mit diesen Vorgaben werden die Wirtschaftlichkeit innerhalb der Branche gefördert und Wettbewerbsverzerrungen hintangehalten. Manfred Haimbuchner hat sich zudem für die Entrümpelung der baurechtlichen Vorschriften zur Eliminierung von Kostentreibern im Wohnungsbau stark gemacht. Er musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. Seine Trophäe nahm Baumeister Walter Schragner aus OÖ entgegen, um diese ihm bei passender Gelegenheit zu übergeben.

Bau-Politik: NR Abg. Peter Haubner

Nationalratsabgeordneter Peter Haubner gilt als einer der wichtigsten wirtschaftspolitischen Mandatare, welcher bei baurelevanten Gesetzesinitiativen stets auf die besonderen Umstände und Rahmenbedingungen der Bauwirtschaft Rücksicht genommen hat. Besonders hervorzuheben ist seine Mitwirkung bei der Einführung des Bestbieterprinzips im Vergaberecht 2016, bei der Gewerbeordnungsnovelle 2017 sowie bei der rechtlichen Angleichung von Arbeitern und Angestellten 2018, bei der für den Bau als Saisonbranche eine praxisgerechte Sonderregelung erwirkt werden konnte. Die starke Stellung des Baumeisters als verantwortungsvoller Generalist liegt Peter Haubner persönlich am Herzen. Durch sein Engagement sorgt er dafür, dass die Stimme der (Bau-) Wirtschaft und die Expertise aus der Praxis im politischen Umfeld Gehör finden und Gewicht bekommen. Auch er musste kurzfristig absagen und wurde von seiner Ehefrau Susanne, seinem Bruder Harald und seiner Nichte Teresa vertreten.

Sonderehrung für Dr. Christoph Leitl

Die Laudatio auf die vier Coronati-Preisträger 2019 wurde von Christoph Leitl, ehemaliger und langjähriger Wirtschaftskammer-Präsident und aktueller Präsident der Europäischen Wirtschaftskammer (EUROCHAMBRES), gehalten. Im Zuge der Gala erhielt Christoph Leitl von Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel eine Sonderehrung des österreichischen Baugewerbes in Form der goldenen Baumeister-Nadel mit Stern. Hans-Werner Frömmel begründete diese Sonderehrung mit dem herausragenden Engagement von Christoph Leitl für die Belange der Bauwirtschaft wie z.B. beim Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping sowie bei der Aufwertung der Lehrlingsausbildung.