© Sabine Klimpt

Leistbaren Wohnbau ermöglichen

Die Frage, wann die Preise endlich wieder sinken, stellt man sich nicht nur im Supermarkt, sondern auch in der Baubranche – und auch bei einer Anfang Oktober abgehaltenen Pressekonferenz der Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen und Ingenieur:innen Wien, Niederösterreich und Burgenland, wo zentrale Forderungen für bezahlbaren Wohnraum präsentiert wurden.

Die aktuelle Wohnraumsituation in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sei besorgniserregend: Kaum Baubeginne und schwindende Neubau-Fördermittel führen zu einem drohenden Wohnraumengpass. Die geringe Anzahl an Baubewilligungen lässt auf eine drastische Abnahme der Wohnbautätigkeit schließen. Während der Teuerungswelle wurde vielen Mietern auch bewusst, dass ihr Wohnraum für Energiekrisen nicht gut gerüstet ist. Das Angebot sinkt, die Nachfrage und Preise steigen, bedingt durch hohe Baupreise, teure Grundstücke, Facharbeitermangel, Materialverknappung durch Lieferengpässe und teurere Kredite. Die Auswirkungen auf die Inflation sind signifikant, jedoch ist unklar, welche Betriebe profitieren oder Einbußen erleiden, lautete der Tenor der Podiumssprecher bei einer Anfang Oktober abgehaltenen Pressekonferenz der Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen und Ingenieur:innen Wien, Niederösterreich und Burgenland.

Die Konsequenzen betreffen nicht nur wartende Wohnungssuchende, sondern auch Arbeitnehmer, Auftraggeber, die öffentliche Hand und die Bauindustrie. Diese Situation sowie die Energie- und Klimakrise fordern ein Überdenken der Bodenpolitik, kommunaler Wohnkonzepte und Bestandsentwicklung. Auch deshalb werden genossenschaftliche, gemeinwohlorientierte und kommunale Angebote immer wichtiger.

Die Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen und Ingenieur:innen Wien, Niederösterreich und Burgenland hat daher den Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit gegründet und plant die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen, darunter Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund, um die aktuellen Probleme in Angriff zu nehmen und Forderungen zu erarbeiten. Die Forderungen lauten:

  • Faire Baupreisgestaltung, die leistbaren Wohnraum wieder möglich macht
  • Die verstärkte Nutzung, Ertüchtigung und zukunftsfitte Gestaltung des Bestands
  • Die Forcierung des kommunalen Wohnbaus und gemeinwohlorientierter Wohnkonzepte.

Der vollständige Maßnahmenkatalog kann hier herunter geladen werden: