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Michael Resch spricht über die Rolle von BIM
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Sehen uns zunehmend auch als Datenmanager

Building Information Modelling erfordert eine völlig neue prozessorientierte und IT-affine Denkweise, die in der Branche noch weitgehend fehlt. Daher kann aus BIM-basierten Projekten nicht der gewünschte Nutzen gezogen werden, meint BIM-Datenmanager Michael Resch, Geschäftsführer von rtech und BIMExperts, ein BIM-Ingenieurbüro 4.0 mit Fokus auf Technische Gebäudeausrüstung.

Das komplette Interview mit Michael Resch zum Thema BIM

a3BAU: Sie bezeichnen sich selbst als BIM Ingenieurbüro 4.0 und sind vermutlich eines der wenigen Ingenieurbüros im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung, die Projekte vollständig BIM-basiert abwickeln können. Seit wann beschäftigen Sie sich mit BIM?

Michael Resch: Seit zehn Jahren. Wir haben sehr früh versucht, zu verstehen, worum es bei Building Information Modelling geht, nämlich um die objekt- und prozessorientierte Denkweise. Gewünscht haben wir uns diese bereits in den 90er Jahren mit AutoCAD. Vor zehn Jahren hat man noch sehr viel in CAD gearbeitet. Jedes Büro für sich, ohne Transparenz, mittlerweile liegt das Modell im Internet. Du kannst auf Knopfdruck herausfinden, wer Recht hat, und wer Unrecht hat, wo früher viel Aufwand für die Fehlersuche verwendet worden ist. Diese Transparenz ist wichtig, um die richtigen Entscheidungen für das Projekt zu treffen oder Empfehlungen abgeben zu können. Das ist der wesentliche Unterschied zu früher, als einfach vieles aus dem Bauch heraus entschieden wurde. Darauf aufbauend ist eine neue Projektkultur und offene Fehlerkultur zwingend erforderlich.

Sie sprechen darüber, als wäre der Einsatz von BIM selbstverständlich. In der Praxis sind viele davon aber noch weit entfernt, oder?

Mag sein, für uns ist der Einsatz von BIM selbstverständlich und notwendig, um für uns den Nutzen zu generieren. Durch die datenbankorientierte Arbeitsweise ist auch die Sicherung der Qualität gewährleistet. z.B. das Heizungsrohrnetz, das im AutoCAD manuell ausgelegt wird, ist oft fehlerhaft was sich dann in der Effizienz der Anlagen zeigt. Die Heizkörper werden nicht warm oder die Pumpe ist zu klein dimensioniert und muss vergrößert werden. Im BIM kann durch die objektorientierte Arbeitsweise sowie die Abhängigkeiten zu den Objekten innerhalb von wenigen Sekunden mittels einer Datenbankabfrage, die eine Farbskala über das ganze Model generiert, festgestellt werden, ob es Rohre oder Formstücke gibt, die zu hohe oder zu niedrige Geschwindigkeiten aufweisen.

Nehmen Sie nur an Projekten teil, wo Sie sehen, es wird als BIM-Projekt ausgeschrieben?

Die Projekte müssen uns interessieren und herausfordern. Im Prinzip machen wir meist komplexe Planungen, also beispielsweise Krankenhäuser. Wir unterstützen aber auch Planungsbüros und ausführende Firmen nur beim Modellieren. Derzeit arbeiten wir an einer Einrichtung für Nuklear-Medizin und Strahlentherapie in Jakarta. Wir suchen die Herausforderungen, wollen unser Wissen teilen und mit unseren Projektpartnern wachsen.

Kann man daraus ableiten, dass BIM eher bei komplexeren Projekten Sinn macht?

Es kommt oft vor bis zur Entwurfsplanung, dass bei Wohnhausprojekten BIM bei den Untergeschossen eingesetzt wird, wo mehr Technik enthalten ist, und die Wohnungen als BIM-Musterwohnungen geplant und massenmäßig summiert werden. Am Ende des Tages macht BIM vor allem Sinn, wenn Nachweise für Berechnungen (Heizlast, Kühllast, Druckverlust, Rohrnetz), Massen und Leistungsverzeichnisse generiert werden müssen. Damit ist eine sehr hohe technische Machbarkeit, Massengenauigkeit und somit Kostensicherheit sehr früh im Projekt garantiert. Der Einsatz von BIM hängt auch ein bisschen davon ab, wie der Bauherr seine Prozesse für sich im Unternehmen lebt. Es gibt Bauträger oder Wohnbaugesellschaften, die schon in Richtung BIM denken und ihren Nutzen daraus ziehen. Vielfach fehlt aber derzeit der Nutzen, weil Erkenntnisse aus der Planung, Ausführung und Betrieb der Immobilie selten rückfließen, um zu lernen wie man es beim nächsten Projekt besser machen kann. Wenn ich Bauherr oder Investor wäre, dann will ich einfach die Daten von meinem Objekt in meiner Hand haben, um aus diesen Datenstrukturen alles Notwendige zu generieren - ­auch mit dem Fokus was ich besser machen kann. Das Gebäudemodell ist ja die Grundlage für viele Zertifizierungen, Bewertungen, Due Diligence Analysen etc..

Sie meinen, dass die Bedeutung für die Lebenszyklus-Betrachtung noch nicht in der Branche angekommen ist …?

Dafür braucht es ein anderes Weltbild, eine sehr IT-affine Denkweise, wenn ich das Gebäudemodell für das Facility Management nützen möchte. Simples Beispiel: Angenommen eine Lampe ist kaputt. Dann muss der Lampentausch aus dem Modell heraus über die Global ID ausgelöst werden, die mit der IT und FM-Prozessen verknüpft ist. Sonst sind diese Vorgänge null nachvollziehbar, haben keine Konsistenz und Chronologie. Die meisten Bauherren sind aber kaufmännisch ausgebildet, da geht es um Zahlen im Excel, nicht um technische Zusammenhänge und Perfektion. Auch hier gilt es für uns Ingenieure und Techniker komplexe Dinge zu simplifizieren, sodass ein gemeinsames Verständnis auch für Branchenfremde verständlich ist.

Betreiben Sie deshalb hausintern die Softwareentwicklung?

Wir haben erkannt, dass das Gebäude-Modell eine große Datenbank ist, deren Objekte zueinander in Abhängigkeiten stehen. Derzeit beschäftigen wir uns mit Bilderkennungsalgorithmen, sodass beispielsweise per Handy das Objekt erfasst, mittels Tiefenmessung abgemessen und mit dem Gebäudemodell abgeglichen werden kann. Damit können Bestandspläne generiert oder die Abrechnung automatisiert werden. Das ist der Grund, warum uns das objektorientierte BIM-Gebäudemodell so interessiert, weil es halt viele Vorgänge wesentlich vereinfachen wird.

Sie sehen sich auch als Datenmanager?

Genau. Ich bin davon überzeugt, dass hier neue Berufsbilder entstehen werden, um letztendlich das kaufmännische mit dem technischen Weltbild (z.B. Manager, Ingenieure, Konstrukteure, Administrator, Entwickler, usw.) zu verheiraten. Wir beobachten schon jetzt, dass nach dem Konzept am weißen Blatt Papier durch den Ingenieur - ab dem Zeitpunkt wo die Arbeiten mit dem digitalen Modell beginnen - der KonstrukteurIn/Modeller einen viel höheren Stellenwert bekommen wird, weil diese Position wesentlich zum Qualität des Modells beiträgt und die notwendigen Parameter-Daten (Level of Information LOD) für die beschlossenen Prozesse (Data Drops) erzeugt.

Beispiele LD & LOI

Sie haben von komplexen Projekten gesprochen. In welcher Projektphase sollte die BIM-Planung einsetzen?

Das Projektleben als Planer ist schwer. Etwas auf den weißen Blättern zu erschaffen ist schwieriger als etwas Bestehendes in Frage zu stellen. Daher ist der Planer zumeist damit beschäftigt, seine Planung zu verteidigen - was viel Energie kostet. Das BIM-Gedankengut bietet die Möglichkeit, zusammen neue für das Projekt zielführende Wege zu beschreiten. Wir sehen auch hier in den BIM-Projekten die Veränderung, dass bereits im Entwurf der Ausführende zusammen mit dem Planer das Gebäudemodell entwickelt. Der Vorteil ist, dass dadurch eine Phase, und zwar die Ausführungsplanung entfällt, weil der Übergang vom Entwurf sofort in die Montageplanung erfolgt. Genau in diesem Prozess besteht für alle Planer die Chance, ihr Geschäft neu zu definieren und die Bearbeitung auch für die Montageplanung zu übernehmen, weil nur so der kontinuierliche Wissenszuwachs im Modell ohne Bruch garantiert werden kann.

Sehen Sie nicht das Problem, dass die beteiligten Firmen oft zu spät eingebunden werden, wenn die Projekte in der Planung schon sehr weit fortgeschritten sind?

Zuerst muss der Bauherr durch die BIM-Methode Entscheidungen viel früher treffen. Das hat mit den Ausführenden nichts zu tun. Es spielt keine Rolle mit wem der Bauherr sein Projekt umsetzt. Er hat einen Architekten, einen Gebäudetechnikplaner, einen Statiker, die dazu da sind, seine Idee umzusetzen und auf Papier zu bringen. Das muss stehen, damit alle Ausführenden das auch leicht nachvollziehen und ohne viel Rückfragen umsetzen können. Die große Herausforderung ist es, dass sich der Bauherr bereits im Entwurf festlegen muss. Bisher sind die Projektbeteiligten gewohnt, dass man beim Projekt bis zum Schluss alles ändern kann. Oft ist es dann so, dass es massive Lücken gibt, deswegen tauchen die Probleme auf und es entstehen Mehrkosten. Der Vorteil mit BIM ist auch, dass Änderungen schneller umgesetzt werden können. Einfaches Beispiel ist das Ändern in Plänen von Absolut auf Relative Höhenkoten. In traditionellen CAD-Systemen kann das Tage dauern. Mit BIM ist diese Aufgaben in wenigen Sekunden erledigt. Der Entwurf und die Ausführung gemäß HOAI wachsen zusammen. Somit wird der Gesamtzeitraum kürzer, aber die Massenermittlung erfolgt später als das der Bauherr gewohnt ist. Die Planer haben die Möglichkeit wieder mehr Leistungen zu übernehmen. Die Ausführenden werden aufgrund der Komplexität sich immer mehr auf die Montage zurückziehen.

Probleme, die durch mangelnde Kommunikation entstehen. Oder wie meinen Sie das?

Gerade bei BIM-Projekten ist eine offene Fehlerkultur da, weil alle von Anfang an sehr, sehr offen kommunizieren. Während in traditionellen Projekten oft versucht wird, Fehler zu vertuschen. Das geht halt mit BIM nicht mehr und erfordert neues Gedankengut und Verhalten im Bauprozess.

Sie sprechen das gängige Claim Management an …

Momentan enden viele Projekte mit Schuldzuweisungen. Man sucht immer das schwächste Glied in der Kette. Ziel muss es sein, dass die Kultur in Projekten sich ändert und jedes Unternehmen einen fairen Nutzen aus dem Bauprojekt ziehen kann. Auch sind Hilfestellungen für andere Projektbeteiligte nach dem Motto „Geben und Nehmen“ erforderlich. Am Ende sollen alle Parteien ein gutes und faires Geschäft machen.

Derzeit wickeln Sie vor allem Projekte in Deutschland ab. Warum?

Das ist ein viel interessanterer Markt für uns, weil wir am Ende des Tages dort mehr lernen und verdienen. Die sehr umfangreiche VDI6026 definiert genau, was in welcher Projektphase zu liefern ist. In Deutschland wird nach der HOAI abgerechnet. Abgesehen davon, dass der deutsche Markt viel größer ist, ist die Bezahlung in Österreich ziemlich schlecht und die Planung hat eine entsprechend schlechtere Qualität. In Österreich beginnt gerade ein Umdenken. Die Bauherren haben verstanden, dass sie mehr zahlen müssen und dafür auch mehr bekommen. Bei Nachlässen von mehr als 20 Prozent wird klar, dass Nachlässe stets auf Kosten der Qualität gehen müssen. Die zukünftigen BIM-Projekte erfordern mehr hochqualifiziertes Personal und auch hier wird sich herausstellen, dass die Vergabe von Mittel- und Großprojekten an ein/zwei Mann Büros noch mehr Schaden verursachen wird als das bisher der Fall war. Die Planer haben verstanden, dass sie bessere Qualität liefern müssen und auch mehr in die Konstruktion investieren müssen. Derzeit befinden wir uns in einer Phase, wo sich die Katze in den Schwanz beißt: Noch wird zu wenig bezahlt, aber den Planern ist doch klar, dass sie mehr liefern müssen. Wenn sich diese Situation bereinigt hat, dann werden wir wahrscheinlich auch wieder mehr Projekte in Österreich abwickeln. Aber zurzeit ist es vom Stand der Technik und vom Finanziellen her eher nicht interessant.

Hat es damit zu tun, dass es in Deutschland bereits bei öffentlichen Projekten eine BIM-Verpflichtung gibt?

Die Unterstützung der Politik in Deutschland BIM Zug um Zug einzusetzen hat sicherlich befruchtend gewirkt. Die Deutschen sind offener BIM auszuprobieren. In Österreich gibt es eher diese Ablehnung gegen Neues und die Geisteshaltung „schau ma mal“. Wir waren bei einigen Präsentationen für BIM-basierte Projekte in Österreich dabei. Da wird wirklich versucht, dem Bauherrn BIM auszureden, weil er da lauter Nachteile habe, bis hin zu Verschwörungstheorien. Das kommt naturgemäß von Unternehmen, die in den letzten Jahren nicht in die BIM-Technologie investiert haben und jetzt auf einmal viel investieren müssen, um die Vorgaben zu erfüllen.

Wird der Merkmalserver, der in Österreich entwickelt wurde, einen Schub für die BIM-Methode bringen?

Der Merkmalserver ist eine sehr gute Idee, aber halt nicht praxistauglich, weil es keine Einigkeit bei der Begrifflichkeit gibt und auch bei der Entwicklung gibt es Meinungsverschiedenheiten. Wir arbeiten mit eigenen standardisierten Bibliotheken, die unsere Prozesse, Berechnung und Ausschreibung abbilden. Das geht auch nicht anders aktuell. Du kannst gewisse Dinge zukaufen, aber Herstellerdaten fügen wir keine ein. Das technische Gebäudemodell ist ja auch nicht dazu da, damit ich genau sehe, wie die Schrauben im Detail aussehen. Das macht in unserer Planung keinen Sinn, weil wir auf technische Funktion, Parameter und Schnittstellen fokussieren.

Das war offensichtlich lange Zeit das Missverständnis zwischen Herstellern und den Planern hinsichtlich der Modelliertiefe …

Nein, das Problem war eher, dass die Leute zuerst gemacht und danach gedacht haben. Bei BIM ist es wichtig, am Anfang die Zeit zu investieren und sich genau zu überlegen, wie die Strategie aussieht, welche Informationsanforderungen und Data Drops brauche ich, wie ist die Abwicklung , welche Prozesse werden benötigt. Welchen Input brauche ich, welchen Output muss ich wann und wie generieren. Vor allem: Was steht im Vertrag inklusive Beilagen und welche Auswirkungen hat dieser auf mein Modell. Wenn ich diese Fragen nicht geklärt habe und in Prototypen einvernehmlich mit dem Projektpartner nicht durchgespielt habe, entsteht für alle ein großer Mehraufwand aufgrund mehrfacher Bearbeitung. Dann ist das Projektziel nur mit sehr viel Mehraufwand zu erreichen. Aber um auf Ihre Frage von vorhin zurückzukommen. Wenn ein Ziel von diesem Merkmalserver ist, dass alle vom gleichen reden, also gleiche Begriffe, Einheiten sogar Sprachenübergreifend (Deutsch-Englisch) verwendet werden etc. dann ist das eine gute Sache. Aber wenn man sich die Objekte im Bereich der TGA anschaut, die darin abgebildet sind, dann ist hier viel Aufholbedarf. Leider ist die TGA-Branche sehr introvertiert und hält sich dazu immer noch sehr zurück.

Da sind wir wieder beim Punkt, wofür BIM eigentlich da ist, nämlich für den gesamten Gebäude-Lebenszyklus …

Sie können wirklich eine große Anzahl an Daten generieren. Entscheidend am Ende des Tages ist immer, was der Bauherr will bzw. braucht und verkauft oder betreibt er selbst die Immobilie? Derzeit werden bei manchen Projekten Daten ohne Ende und Strategie generiert und keiner hat mehr den Überblick. Irgendwo existiert ein Datenfriedhof und keiner hat mehr einen Plan, weil nicht strategisch und prozessorientiert gedacht wird. Nehmen wir eine Klimaanlage her. Mit der AKS-Nummer, Datenpunkt-Nummer, elektrischen Leistung, Kühlleistung, Heizleistung, Informationen hinsichtlich Wartung, Kühlmittel etc. bekomme ich locker 100 Parameter zusammen. Aber diese blasen das Modell unnötig auf und müssen phasenorientiert in der Informationsanforderung über die Projektphase (Level of Development LOD) abgebildet werden. Hier ist einfach Expertenfach Know-how erforderlich, um die Daten von Beginn an richtig zu kanalisieren.

Wie schaut die Lösung aus?

Der, der das Geld am Tisch legt, muss sich überlegen, welche Parameter er wann und wie braucht. Aber das passiert nicht, weil meist keiner über das entsprechende branchenübergreifende Wissen verfügt oder der Bauherr noch nicht sagen kann, wer der FM-Betreiber ist bzw. welches System oder welche FM-Software eingesetzt wird. In Wirklichkeit müsste das FM schon viel früher beauftragt werden, in der Planungs- und Entwurfsphase, damit die entsprechenden Prozesse abgebildet werden können. Auch das Fachwissen über die Gewerke (HKLS, Elektro, MSR, Bau) ist erforderlich, um technische Prozesse und eine Schnittstellenmatrix hinsichtlich Datenaustausch während der Planung und Ausführung zu gewährleisten. Die Abhängigkeiten im BIM-Modell spiegeln die Abhängigkeiten zwischen den Projektbeteiligten wieder. Um den Projekt- und Datenfluss aufrecht zu erhalten muss der Datenexperte genau wissen, wer braucht wann was von wem. Hier verbinden sich mehrere Weltbilder zu einem großen Ganzen. Wir wollen die Bauherren dabei unterstützen, dass sie die Projektstruktur über eine systematische Methode - dem Issue Tracking – vorgeben, die von allen Projektbeteiligten benutzt wird. Wenn man diese Daten dann hat, kann man laufend analysieren und Verbesserungen anstoßen. Wie bereits gesagt: Auch die Bauherren müssen/können umdenken und einen Nutzen daraus ziehen.

Wir haben viel über die Leistungen des Ingenieurbüros rtech gesprochen. Sie sind über die Plattform BIMExperts aber auch in der Beratung tätig. Unterstützen Sie eher Bauherren oder auf Seite der Ausführenden?

Alle. Es kommt oft vor, dass sich ein Ingenieurbüro von uns beraten lässt, weil wir es besser verstehen, als es BIM-Beratungsfirmen mit Bau oder Architekturhintergrund tun. Wir geben unser Wissen gerne weiter. Wir wollen ja, dass BIM vorankommt, weil umso mehr Fachexperten im Markt unterwegs sind, die eine Ahnung davon haben oder mit uns auf Augenhöhe reden, umso leichter tun wir uns alle in den Projekten. Wir haben nichts davon, wenn wir die Superheroes sind und sich alle anderen im BIM-Projekt nicht auskennen. Das wirft auch ein schlechtes Licht auf uns und das bringt dem Projekt und uns keinen Benefit. Diese Geisteshaltung ist in unserer Branche eher unüblich, weil ein Ingenieurbüro ja von seinem Know-how-Vorsprung lebt. Ich sehe das aber nicht so. Dieses Jahr werden wir unsere Unternehmensexpansion in die USA vorantreiben, um auch mehr Wissen in internationalen Bauprojekten nach ASHRAE und FIDIC zu erhalten, um dieses Wissen in den D-A-CH_Markt zu bringen.

Okay, da stehen Sie wirklich relativ alleine da. Gerade bei den Planern herrscht große Angst - vereinfacht gesagt - ihr Know-how ins Netz zu stellen.

Das ist schon ein bisschen eine altmodische Denkweise. Wir sind mit unseren Prozessen und unserem Know-how so weit im Denken voraus, dass es für mich keine Priorität hat, ob das jetzt jemand kopiert. Weil das, was ich heute weitergebe, über das habe ich bereits vor fünf Jahren nachgedacht. Somit sind wir durch unser Research & Development Department immer um Jahre voraus.

Michael Resch

ist Geschäftsführer der rtech engineering GmbH, die sich als BIM Ingenieurbüro 4.0 bezeichnet, mit Schwerpunkt Technische Gebäudeausrüstung (TGA). Derzeit sind 72 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Jahr 2000 wurde als Technisches Zeichenbüro mit Fokus auf die Montageplanung für TGA die unternehmerische Tätigkeit begonnen.

2011  gründete Resch die BIMExperts GmbH mit Niederlassungen in Deutschland und Serbien. Ziel ist die Beratung und Unterstützung von Unternehmen und Planungsbüros bei BIM-Prozessen.

Drittes Standbein sind Schulungen für Bauherren, Planer und ausführende Unternehmen, alle direkt am BIM-Prozess Beteiligten (BIM-Koordinatoren, BIM-Techniker oder BIM Modellierer) sowie Stellen, die BIM-Ausbildungen anbieten (z.B. TÜV Austria oder MuM). Bei TÜV Austria werden die Ausbildungsprogramme BIM-Modellierer und BIM-Koordinator durchgeführt.

https://www.tuv-akademie.at/kursprogramm/detail/p/114.070/event/grundlagen-bim-modellierung.html

https://www.tuv-akademie.at/kursprogramm/detail/p/114.071/event/ausbildung-zumr-zertifizierte-82b9f72a08.html