Solar-Carport
Neu im Produktprogramm von Suntastic.Solar-Geschäftsführer Markus König: das Drechsler-Carport für Parkflächen
© Suntastic.Solar

Frühjahrsneuheiten in der Gebäudetechnik

Ein Fixpunkt im Branchenkalender ist die üblicherweise Ende Februar/Anfang März stattfindende WeBuild (vormals Energiesparmesse) in Wels. Wie so viele andere Messen fällt diese heuer dem Coronavirus zum Opfer. Die Produkt-Pipelines der Stammaussteller sind dennoch prall gefüllt – ein Überblick.

Im Vorjahr kratzte die WeBuild gerade noch die Kurve. Der sichtbare „Corona-Effekt“ beschränkte sich im Wesentlichen auf die allgegenwärtigen Desinfektionsspender sowie auf eine abgesperrte Leerfläche in Halle 21, die auf einige Last Minute-Absagen zurückzuführen war. Kurz nach der Messe verkündete die Bundesregierung den vorläufig ersten in einer Reihe von Lockdowns. Der Rest ist Geschichte. Zwar nicht Geschichte, aber für heuer abgesagt ist die Zweitauflage der traditionsreichen Energiesparmesse unter neuem Namen. Die nächste WeBuild wird erst von 2. bis 6. März 2022 stattfinden.

Ein eigener Schwerpunkt widmete sich im Vorjahr den Produktbereichen Photovoltaik, Elektromobilität und unterbrechungsfreie Stromversorgung. Ein Anziehungspunkt war hier der Stand des größten heimischen Photovoltaik-Distributors Suntastic.Solar. Neu im Sortiment sind zurzeit Produkte von Enphase, dem Weltmarktführer in der Mikro-Wechselrichtertechnologie. Die Mikro-Wechselrichter IQ 7, IQ 7+ und IQ 7 X sind einfach und – dank verbessertem 2-Draht-Kabel – auch schneller zu installieren. Hersteller Enphase gewährt darauf nicht zufällig 25 Jahre Garantie: Die neuen Wechselrichter-Modelle wurden mehr als eine Million Stunden unter Spannung getestet. Sie sind für Hochleistungsmodule optimiert und verfügen über Gehäuse der Schutzklasse II mit doppelter Isolierung. Zudem sind die Produkte bestens für Smart Grids geeignet: Sie erfüllen komplexe Netzanforderungen beim Spannungs- und Entkopplungsmanagement und sind für unterschiedliche Netzprofile konfigurierbar. Remote-Aktualisierungen ermöglichen eine Anpassung an zukünftige Netzanforderungen.

Die Parkfläche als PV-Anlage

Bei den Photovoltaik-Modulen stellt Suntastic-Geschäftsführer Markus König einen Trend zu größeren Modulen fest: „Um die Kosten für die Errichtung von PV-Anlagen weiter zu senken, schaffen einige der weltgrößten Produzenten und deren Industriepartner mit Zellengrößen von 182 mal 182 Millimeter, auch M10 genannt, einen neuen Standard.“ Bereits 2021 soll die kombinierte Produktionskapazität von JA Solar, JinkoSolar und Longi rund 54 Gigawatt erreichen. Die neuen Zellendimensionen haben auch Auswirkungen auf die Module, die damit auf eine Breite von 1,13 Meter kommen. Dadurch entsteht eine neue Leistungsklasse: Zwischen 435 und 455 Watt peak werden Module auf M10-Basis haben. Auf Lager hat der österreichische PV-Distributor vorerst auf 182 mm-Wafern basierende Module von JinkoSolar und Sunrise Energy.

Auf der WeBuild 2020 hatte König Solar-Carports und -Terrassendächer für den Privatbereich des österreichischen Anbieters Soltechnik vorgestellt. Die Distributionsvereinbarung läuft weiter. Wer es einige Nummern größer braucht, wird nun jedoch ebenfalls fündig: Ideal für Parkflächen geeignet ist das Drexler Carport von DC Carport-Systeme. Dank Betonsockel sind die Carports für die direkte Aufstellung auf dem bestehenden Bodenbelag geeignet, ohne dass dafür zusätzliche Einbauarbeiten vonnöten wären. Das beliebig erweiterbare System lässt sich ab acht Pkw sinnvoll einsetzen. Der Flächenverlust durch die Betonsockel mit Anfahrschutz ist minimal. König: „Man verliert nur in etwa jeden zwanzigsten Parkplatz.“

Dem Blackout keine Chance

Gerät für die unterbrechungsfreie Stromversorgung
BatterX Home von Schmachtl optimiert den Eigenverbrauch erneuerbarer Energien und sorgt für unterbrechungsfreie Stromversorgung.
© Schmachtl

Groß war die mediale Aufregung nach dem Beinahe-Blackout zu Beginn des Jahres. Ein Frequenzabfall hatte das europäische Stromnetz an seine Grenzen gebracht. Wirklich überraschend war dies nicht: In einer Prognose geht das österreichische Bundesheer davon aus, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre zu 100 Prozent mit einem Blackout zu rechnen sei. Fraglich ist damit also nicht, ob er kommt, sondern nur, wann er kommt.

„Unsere Produkte sind die beste Medizin gegen einen Blackout, sie wirken de facto wie eine Schutzimpfung“, meint Herbert Ruppitsch in Anspielung auf die Covid-19-Impfung. Ruppitsch ist Wiener Niederlassungsleiter und Geschäftsbereichsleiter USV-Systeme der Schmachtl GmbH. 2020 stellte er auf der WeBuild batterX-Energiespeicher für die autonome Hybrid-Stromversorgung vor. Weiterentwickelt und verbessert wurde das System zuletzt im Bereich der Gewerbespeicher (über 10 Kilowatt). „Wir bieten derartige Lösungen mittlerweile bis 800 Kilowatt an“, so Ruppitsch.

Die für den Haushaltsbereich entwickelten batterX Home-Modelle sind primär für die Optimierung des Eigenverbrauchs gedacht, wobei der nicht verbrauchte oder gespeicherte Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Bei einem Stromausfall funktionieren sie im Inselbetrieb und nutzen so die Photovoltaik-Energie weiter.

Tagsüber werden die Verbraucher durch die PV-Anlage und das Batteriesystem versorgt. Nur wenn die verfügbare Energie nicht ausreichen sollte, wird die fehlende Leistung aus dem Netz bezogen. Kommt es zu einem Stromausfall, wird der Solarstrom ohne Einschränkung genutzt: Das Batteriesystem schaltet die PV-Anlage auf Inselbetrieb und versorgt alle drei Phasen des Hauses mit Drehstrom. Alle Verbraucher, die sich auf dem Notstrompfad befinden, werden aus einer Kombination von Solar- und Batteriestrom völlig autark und unterbrechungsfrei versorgt.

Praktisch ist das konfigurierbare Energiemanagement: Über einen Schieberegler im Dashboard des Monitoring- und Steuerungs-Tools kann der Nutzer selbst die tägliche Batterienutzung einstellen. So lässt sich beispielsweise definieren, dass ein bestimmter Bereich in der Batterie 365 Tage im Jahr für Stromausfälle vorzuhalten ist.

Neuheiten für Elektro- und HLK-Techniker

Thermostat
Das Thermostat-Sortiment von Siemens lässt sich via KNX ins Gebäudemanagementsystem einbinden © Siemens

Durch Rundumkompetenz im Bereich der Gebäudetechnik zeichnen sich die Siemens-Neuheiten für Elektro- und HLK-Technik aus. Dazu zählt das digitale Thermostat-Sortiment RDG200 mit zwei Varianten für Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung sowie mit erweiterter KNX-Kommunikation zur Integration in Siemens-Gebäudemanagementsysteme wie Desigo und Synco. Die Geräte im modernen Design eignen sich für gewerbliche Gebäude wie Hotels, Büros und Bildungseinrichtungen, binden den Raumnutzer durch Anzeige des Energieeffizienzstatus und Green-Leaf-Taste in den Energiesparprozess ein und sind auch für belegungsbasiertes Energiesparen durch Präsenzerkennung, Keycard-Leser, Zeitprogramme und Sollwertbegrenzungen ausgelegt.

Zu mehr Energieeffizienz trägt auch der neue Präsenzmelder Wide up 258Dx1 bei. Dieser kann aufgrund der eingebauten Multisensorik nun erstmals ohne zusätzliches Zubehör zur energieeffizienten Beleuchtungs- und Klimasteuerung eingesetzt werden. Der Präsenzmelder gehört als Portfolio-Bestandteil zur Gamma Instabus-Gebäudesystemtechnik, einer auf dem KNX-Standard basierten Produktreihe, und verfügt über fünf verschiedene Sensoren. Diese erfassen Daten zu Präsenz, Helligkeit, Temperatur, Feuchtigkeit und CO2-Niveau, wodurch eine optimale Raumatmosphäre in Zweckbauten großer Raumtiefe und hoher Personenschwankung gewährleistet ist. Einzigartig ist die Reichweite: Die Ultraschallfunktion des Modells Wide Dual Tech kann zur zuverlässigen Erfassung von verborgenen Objekten, beispielsweise hinter Trennwänden in Büroräumen, eingesetzt werden. Die Installation erfolgt schnell und denkbar einfach: Zum Anschluss wird ein einziges KNX-Kabel benötigt.

Für Flexibilität und Effizienz von HLK-Anlagen sorgt das selbstoptimierende, dynamische Ventil „Intelligent Valve“ von Siemens Smart Infrastructure. Durch eine Vielzahl neuer Funktionen und Anwendungen für Heizgruppen, Lüftungs- und Klimaanlagen ist Intelligent Valve nun noch breiter einsatzfähig. Das Gerät kontrolliert den Durchfluss, misst Temperatur und Leistung und passt die Ventileinstellungen automatisch an den Wärmetauscher an. Durch Cloud-Anbindung und erstmalig auch direkte Einbindung in den Building Operator, der Cloud-Applikation von Siemens zur Fernüberwachung von Gebäuden, können Kontrollarbeiten und direkte Anpassungen der Einstellwerte des intelligenten Ventils von jedem Ort zu jeder Zeit durchgeführt werden. Eine Sortimentserweiterung um 3-Weg-Ventile ermöglicht die temperaturvariable und mengenkonstante Regelung der Wasserzufuhr, die sogenannte Beimisch-Schaltung. Automatisch, schnell und sicher in Betrieb genommen wird das Ventil über WLAN und die Siemens-App „ABT go“.

Pelletkessel im individuellen Look

Pelletkessel mit Katzenmotiv
Das Motiv an der Acrylglas-Front der ecotop-Pelletkessel kann sich der Kunde – sofern gewünscht – selbst aussuchen.
© Solarfocus

Für das auf Solaranlagen, Biomassekessel und Frischwassermodule spezialisierte Unternehmen Solarfocus mit Sitz im oberösterreichischen St. Ulrich ist die Welser Messe quasi ein Heimspiel. Auch ohne Messe fehlt es freilich nicht an Innovationen. „Auf unseren neuen Pelletkessel ecotop zero mit Null-Emissionstechnik sind wir ganz besonders stolz“, erklärt Marketingleiterin Birgit Gröbner. „Neu ist auch, dass der Kunde erstmals die Kesselfront selbst bestimmen kann.“ Dabei wird eine individuelle Front aus Acrylglas angefertigt. Die Modelle der Serien ecotop zero und ecotop light sind in Leistungsgrößen von 15, 20 und 24 Kilowatt erhältlich. Höchster Wirkungsgrad und eine saubere, nahezu rückstandslose Verbrennung werden durch das Verfahren der Sturzbrandtechnik gewährleistet. Dabei wird gelöstes Holzgas nach unten durch den Brennrost gesaugt und in der Brennkammer verbrannt.

Eine Innovation des Modells Zero ist der elektrostatische Staubabscheider. Mit Hilfe des optional erhältlichen Filters werden die letzten noch im Abgas verbliebenen Staubpartikel ionisiert, wodurch sie sich an der Innenseite des Filters festsetzen. Die Emissionen sinken dadurch bis an die Messbarkeitsgrenze, Wartungskosten werden minimiert. Besonderes Augenmerk wurde auf platzsparenden Einbau gelegt: Mit 60 cm Breite und 65 cm Tiefe benötigen beide Serien weniger Standfläche als andere Pelletkessel. Der Einbau ist dadurch auch in kleineren Heizräumen oder Kellern ohne teure Umbau- und Installationsarbeiten möglich. Integriert ist hoch entwickelte Regelungstechnik samt integrierter Loxone-Schnittstelle, um die Geräte mit der restlichen Haustechnik zu vernetzen und via App von überall aus zu steuern.

Wärmepumpen für Mehrparteienhäuser

Wärmepumpe im Wohnzimmer
Wird wie eine Kombitherme an der Wand montiert und an die Steckdose angesteckt: die Sole/Wasser-Wärmepumpe geoTherm 3kW von Vaillant.
©  Vaillant

Für den großvolumigen Wohnungsbau wurde die Sole/Wasser-Wärmepumpe geoTherm 3kW von Vaillant entwickelt. „Die Marktneuheit eignet sich bestens für Neubau und Sanierung von Mehrparteienhäusern“, erklärt Produktmarketer Richard Poltrum. „Sie ist äußerst platzsparend, wird wie eine Kombitherme an der Wand montiert und kann an eine herkömmliche Steckdose angesteckt werden.“

Als primäre Wärmequelle können zahlreiche Formen klimafreundlicher Umgebungswärme genutzt werden, wie etwa Luft, Tiefensonden, Wasserbrunnen und Flächenkollektoren aller Art sowie auch eher untypische Wärmequellen wie Niedertemperatur-Fernwärme oder Abwärme. Auch bei bestehenden Wohnungen können mit der Lösung erneuerbare Energieträger eingesetzt werden. In Kombination mit Photovoltaik verbessert sich die CO2-Bilanz weiter und das System arbeitet nahezu autark.

Das Funktionsprinzip: In einem ersten Schritt wird Heizwasser von der primären Wärmepumpe mit einer der Quellen – etwa Luft, Sole oder Grundwasser – auf eine Vorlauftemperatur von 20 Grad Celsius gebracht. In der Wohnung übernimmt die sparsame und geräuscharme geoTHERM 3kW die Weitererwärmung auf die gewünschte Temperatur. Damit ist es nicht mehr nötig ist, Brauch-Warmwasser über weite Strecken durch das Gebäude zu führen, wodurch sich die Energieverluste um bis zu 70 Prozent verringern. In der warmen Jahreszeit kann das System zudem zur Passivkühlung eingesetzt werden, indem die Wärme aus dem Gebäude an die regenerative Energiequelle abgegeben wird.

Bei Luft als Energiequelle dient der Wärmetauscher aroCollect im Außenbereich als zentraler Wärmeerzeuger. Mit kompakten Abmessungen von 120 x 78,5 x 126 cm und einem Betriebsgeräusch von unter 30 Dezibel eignet sich die Außeneinheit auch für dicht verbaute Gebiete. Mit einer einzigen Luft-Außeneinheit flexoTherm mit einer Heizleistung von beispielsweise 17,4 Kilowatt können – in Kombination mit den in den Wohnungen eingebauten geoTherm mini-Wärmepumpen – bis zu 15 Wohneinheiten versorgt werden.

Da die Warmwasserbereitung von der geoTherm 3kW direkt vor Ort übernommen wird, führt lediglich eine Trinkwasserleitung anstelle der bei zentralen Systemen zusätzlich nötigen Warmwasser- und Zirkulationsleitung in die jeweilige Wohneinheit. Poltrum: „Warmwasserleitungen müssen nur innerhalb der Wohnung verlegt werden. Dies resultiert in einen insgesamt deutlich reduzierten Verrohrungsaufwand und in geringeren Platzbedarf im Steigschacht.“ Auch hygienetechnisch bringt es Vorteile: Durch den Wegfall der zentralen Warmwasserbereitung braucht es keine hohen Zirkulationstemperaturen, um die Anforderungen des Legionellenschutzes zu erfüllen.

Sanitärplanung im Wohnungsbau

Badezimmer
Einfach zu montieren und auf die Grohe-Range abgestimmt ist das Baulines-Armaturenprogramm von Grohe.
© Grohe

Für schnelle und unkomplizierte Installationen im Sanitärbereich ist Grohe bekannt. Das bewährte QuickFix-System kommt auch im neuen Baulines-Armaturenportfolio zum Einsatz. Gedacht ist dieses speziell für Haushalte mit begrenztem Platz oder Budget, die dennoch nicht auf ansprechendes Design und umfassende Funktionalitäten verzichten möchten. Baulines-Armaturen, BauKeramik und BauAccessoires sind für ein ganzheitliches und harmonisches Badkonzept aufeinander abgestimmt. Der verlängerte Winkel mit konisch zulaufendem Auslauf sorgt für optimalen Wasserfluss und verhindert Spritzer beim Händewaschen.

Nahtlos geschlossen ist die Oberfläche der Armaturen, sodass keine Verunreinigungen eindringen können. Die inneren Wasserwege stehen nicht in Kontakt zum Gehäusematerial, wodurch eine Barriere zwischen heißem Wasser und der Oberfläche entsteht und Verbrühungen an heißen Oberflächen ausgeschlossen sind. Alle Armaturen der Linie sind mit der wassersparenden EcoJoy-Technologie ausgestattet. Ein Durchflussbegrenzer halbiert dabei den Wasserverbrauch von zehn auf lediglich fünf Liter pro Minute.

Speziell für den Wohnungsbau hat Grohe eine kostenlose Broschüre zur „Sanitärplanung in der Wohnungswirtschaft“ aufgelegt. Die Planungsbroschüre thematisiert das Thema „Wohlbefinden im Wohnungsbau“, die Herausforderungen durch unterschiedliche Bedürfnisse von Bewohnern und Vermietern und präsentiert das umfangreiche Komplettbad-Angebot des Herstellers.