Digitales Modell
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Megatrend Digitalisierung

Digitale Technologien ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit und Kontrolle der Wertschöpfungskette sowie eine datenbasierte Entscheidungsfindung – keine neuen Erkenntnisse, aber vielleicht schon bald die neue Normalität in der Bauwirtschaft, wenn die Branche den aktuellen Digitalisierungs-Schub nützt

Jetzt kommt Bewegung in die Digitalisierung der Bauwirtschaft. Anfang Juni wurde publik, dass das Klimaschutzministerium im Rahmen des Programms  „Stadt der Zukunft“ das Innovationslabor „Digital findet Stadt“ mit 1,5 Millionen Euro fördert. Klingt in Euro nicht nach allzu viel Investitionsschub, aber es geht um die Denkrichtung. „Digitale Technologien und Anwendungen schaffen die einzigartige Möglichkeit ressourcenschonender und energieeffizienter bei Neubauten und Gebäuden zu sein. Wir steigern damit die Langlebigkeit von Bauten und unterstützen heimische Unternehmen zusätzlich wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zum Innovationslabor.

Bündelung von Innovation

Und es geht auch um die Bündelung von Innovationsaktivitäten, was der Digitalisierung mit Sicherheit einen weiteren Schub gibt. Mit „Digital findet Stadt“ werden österreichweit die relevantesten Branchenvertretungen und Initiativen aus den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben zusammengebracht und miteinander vernetzt. Über maßgeschneiderte Leistungsportfolios sollen Innovationen in den zwei zentralen Innovationsfeldern - Open BIM (Building Information Modeling) und Smart Buildings unterstützt werden. Erste Projekte sind bereits am Start. Mit 109 Interessenskundgebungen kann auf ein breites Netzwerk aufgebaut und bestmöglich branchenübergreifend repräsentiert werden.

90 Prozent sind KMUs

„Rund 90 Prozent der Player in der Bau- und Immobilienbranche sind KMUs. Unser Ziel ist, diese in ihrer Wettbewerbsfähigkeit rund um die Digitalisierung zu stärken. Dafür nutzen wir die Schwarmintelligenz vieler kleiner und mittlerer Unternehmen. Die Beteiligung der diesbezüglich renommiertesten Forschungsinstitutionen in Österreich, zum Beispiel AIT Austrian Institute of Technology, TU Wien, TU Graz und Universität Innsbruck, gewährleistet zudem eine breite Abstimmung aller F&E Aktivitäten,“ betont auch Karl Friedl, Sprecher der IG Lebenszyklus Bau, der das Projekt federführend mit Steffen Robbi vom AIT Austrian Institute of Technology konzipiert hat.

In der zu gründenden Gesellschaft sind auch der Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI), Facility Management Austria (FMA) und Smart Construction Austria vertreten. Somit sind alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes vertreten. Die Leistungen des Innovationslabors stehen allen österreichischen Akteuren offen. Die Laufzeit des Innovationslabors beträgt mindestens fünf Jahre.

Die Arbeitsbereiche des Innovationslabors reichen von der Schaffung digitaler Infrastruktur über Innovationsbegleitung von Open BIM-Pilotprojekten und Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bis zu zielgerichteten Weiterbildungsmaßnahmen und Knowhow-Transfer, sowie Beratung von geplanten Förderprojekten.