Collage zum Thema Mobilität
© Manuela Tippl /VCÖ

Siedlungspolitik: Mobilität neu denken

Wie es gelingen kann qualitätsvolles Wohnen in Kombination mit gesicherter Mobilität zu ermöglichen, zeigt die aktuell vorgestellte VCÖ-Publikation „Mobilitätsfaktoren Wohnen und Siedlungsentwicklung“.

Die Pkw-Orientierung geht an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei, verteuert den Wohnbau enorm und braucht dringend den Ersatz durch zeitgemäße Mobilitätskonzepte, meint Willi Nowak im Vorwort der soeben erschienenen Publikation "Mobilitätsfaktoren Wohnen und Siedlungsentwicklung“.

Acht von zehn Wegen beginnen oder enden zu Hause. Die Wohnungs- und Siedlungspolitik ist damit ein wichtiger Hebel zum Erreichen der Klimaziele im Verkehr. Gemeinden haben es in der Hand, durch raumplanerische Vorgaben und neue Wohnformen den Verkehr zu reduzieren. Die Siedlungsdichte, die Nutzungsdurchmischung, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln im Wohnumfeld sowie Restriktionen bei der Nutzung des Pkw spielen neben persönlichen Einstellungen und Gewohnheiten für die Verkehrsmittelwahl eine wesentliche Rolle. Je dichter besiedelt der Raum ist, desto effektiver können öffentliche Verkehrsmittel eingesetzt werden.

Da in den meisten Gemeinden Österreichs bei der Siedlungserweiterung immer noch Außen- vor Innenentwicklung praktiziert wird, steigen der Bodenverbrauch und die Nutzung des Pkw weiterhin an.

Vor allem in Ballungsräumen ist die Schaffung von neuem Wohnraum eine große Herausforderung. Städte setzen daher auf Innenentwicklung. Dabei spielt die Mobilisierung von Nachverdichtungsreserven eine zentrale Rolle. Die Möglichkeiten der Mobilisierung bestehender Grundstücks- oder Gebäudereserven beinhaltet große Potenziale.

Die Forderungen des VCÖ: Wohnen und Mobilität gemeinsam denken

  • Dem Wohnstandort kommt eine besondere Rolle bei der Förderung von umwelt- und klimaverträglicher Mobilität zu, da acht von zehn Alltagswegen zu Hause beginnen oder enden.
  • Ein vielfältiges Mobilitätsangebot ist beim Wohnbau viel stärker zu berücksichtigen.
  • In Österreich ist eine Reform von Pendelpauschale und Wohnbauförderung nach sozialökologischen Kriterien überfällig.
  • Nachverdichtungsmaßnahmen haben großes Potenzial. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie Verpflichtungen zur Errichtung von Pkw-Abstellplätzen, sind dabei zu adaptieren.
  • Österreich braucht treffsichere Förderprogramme, die abgestimmte Maßnahmen von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung unterstützen.

Hier können Sie Publikation Mobilitätsfaktoren Wohnen und Siedlungsentwicklung downloaden: